- Matchbericht
Saisonende nach drittem Halbfinalspiel
Das dritte Halbfinalspiel gegen Seewen spricht eine deutliche Sprache: Langenthal verliert gegen Seewen 1:5 und muss das Saisonende hinnehmen. Nach dem hart erkämpften Sieg im Viertelfinale gegen Martigny fehlte nun schlichtweg die Energie für eine erneute Wunder-Wende.
Und irgendwann ist die Luft dann eben endgültig draussen. Etwa so erging es dem SC Langenthal in diesem dritten Spiel in Seewen. Zwar starteten die Oberaargauer noch gut, schienen die Partie kurze Zeit zu Beginn sogar im Griff zu haben, ehe eine Strafe wie schon im ersten Spiel alles drehte. Seewen nutzte diese zum 1:0 durch Yannick Capaul (6.) aus und startete damit den vehementen Sturmlauf. Schon in der 7. Minute hätte es eigentlich 2:0 gestanden, das Schiedsrichter-Quartett übersah aber, dass die Scheibe nach dem Schuss von Livio Langenegger die Torlinie passiert hatte, weshalb es dann erst nach 14 Minuten offiziell 2:0 stand. Damit aber nicht genug: abermals in Überzahl folgten die Tore drei (20.) und vier (24.) sodass aus Langenthaler Sicht schon früh klar war, dass an diesem Abend die Saison 2024/2025 enden würde.
Abwesende zehren an Kräften
Daran änderte auch der Torhüterwechsel in der ersten Pause nichts, der eigentlich noch die letzten Kräfte hätte mobilisieren sollen. Die Vermutung liegt nahe, dass der SCL bis dahin bereits zu ausgelaugt war – und dies konnte man den Gelb-Blauen auch nicht verübeln. Mit Mike Wyniger (verletzt) und Raffaele Sommer (krank) fehlten wiederum zwei zusätzliche Spieler, Karym Krayem (Hirnerschütterung) und Janis Schmid (krank) fehlten ja schon im zweiten Duell mit Seewen. Dass der SCL überhaupt so weit kam, ist den Oberaargauern als Achter der Qualifikation weiterhin hoch anzurechnen, fehlten doch mit Philip Ahlström, Janick Liechti und dem nun zum zweiten Mal wieder im Einsatz stehenden Fabio Kläy seit längerem äusserst wichtige Teamstützen. Dass dieser Zustand, der nun über Wochen anhielt, an den Kräften zehrte, war gegen Seewen insbesondere deshalb auffällig, weil die Oberaargauer erstmals in diesen Playoffs gar kein Rezept fanden, um irgendwie in diese Partie zurückzufinden. Seewen dominierte weiterhin nach Belieben und hätte mit ein bisschen mehr Konsequenz die Partie sogar noch deutlicher gestalten können, während Langenthal nur noch selten Chancen kreierte.
Immerhin liessen sich die Oberaargauer nicht klein kriegen und boten dem EHCS bis zum Schluss ein engagiertes Duell. Tatsächlich entstanden sogar noch vereinzelte Chancen, und kurz vor Schluss gelang es sogar noch das 1:5 durch einen Powerplay-Treffer von Anton Ranov zu erzielen, eine Rückkehr aber blieb bis zuletzt unrealistisch. Dementsprechend ging Seewen verdientermassen als 3:0-Seriensieger in diesem Duell hervor und qualifizierte sich fürs Finale, während für den SC Langenthal die Saison nach drei Halbfinalspielen beendet ist.
Seitenblick – Huttwil erzwingt Verlängerung
Im anderen Halbfinal-Duell gelang es Hockey Huttwil 46 Sekunden vor Schluss die Partie abermals auszugleichen. Beim Stand von 3:4 traf Nico Gurtner, während Huttwil ohne Torhüter und zu sechst agierte. Als dieser Bericht fertiggestellt wurde, lief die Verlängerung.
Text und Bild: Leroy Ryser
Telegramm:
EHC Seewen – SC Langenthal 5:1 (3:0, 2:0, 0:1)
Kunsteisbahn Zingel, Seewen. – 697 Zuschauer. – SR: Clément/Geoffrey, Stiassny/Stryffeler. – Tore: 6. Capaul (Schleiss, Maurenbrecher/Ausschluss Meinen) 1:0. 14. Welter (Maurenbrecher) 2:0. 20. (19:41) S. Steiner (Schleiss, Moreno/Ausschluss Jobin) 3:0. 24. F. Langenegger (Livio Langenegger, Schönmann/Ausschluss H. Krayem) 4:0. 40. (39:57) F. Langenegger (Kieni, Maurenbrecher/Ausschluss wegen zu vielen Spielern auf dem Eis) 5:0. 59. Ranov (Kläy, Krayem/Ausschluss Schnüriger) 5:1. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Seewen. 8mal 2 Minuten gegen Langenthal.
Seewen: Kobler; Fischer, Kieni; Moreno, Bachmann; Gärtner, Büeler; Stillhardt; A. Steiner, Burkhalter, Livio Langenegger; Schönmann, F. Langenegger, Waser; Maurenbrecher, Capaul, Welter; Schleiss, Luca Langenegger, S. Steiner; Schnüriger.
Langenthal: Stauffacher (ab 21. Kurt); F. Perrenoud, Moser; Maurer, Jaquet; Smith, Schmied; Bandiera, Girardin, H. Krayem; Jobin, Kläy, Balzer; Naber, Büttikofer, Ranov; Aeberhard, Meinen, Boppart.
Bemerkungen: Langenthal ohne Schmid (krank), Graber, Sommer, Wyniger, Liechti, Ahlström und Stöckli (alle verletzt). 55. Lattenschuss Ranov.