- Matchbericht
SCL schafft erneut die Playoff-Quali
Der SC Langenthal bezwingt Frauenfeld im entscheidenden Spiel deutlich mit 4:0 und steht in den Playoff-Viertelfinals. Die Oberaargauer haben das Spiel von Beginn weg im Griff, kassieren kein Gegentor und wenden die Serie damit verdientermassen nach 0:1-Rückstand in einen 2:1-Sieg.
Das Drehbuch für den alles entscheidenden Match gegen den EHC Frauenfeld hatte bereits zu Beginn eine richtig «langenthalerische» Überraschung bereit. Ausgerechnet in einem derart wichtigen Spiel, in dem ein erstes Tor entscheidend sein kann, war es ein Langenthaler, der das Skore eröffnete. Der 17-Jährige Mario Aeberhard reagierte nach einem mehr oder weniger unentschieden resultierenden Bully blitzschnell und schoss die Scheibe in hohem Bogen aufs Tor. Keeper Daniel Styger reagierte indem er auf die Beine sank und so oben Platz schuf. Genau dort schlug die Scheibe dann ein, weshalb der SCL-eigene Junior seinen ersten Treffer auf Aktiv-Level in diesem wichtigen Spiel feiern konnte. Das gab dann Aufwind: Mit Finn Naber doppelte weniger als drei Minuten später der SCL nach und stellte auf 2:0. Der durchaus haltbare Schuss führte dazu, dass über 1400 Fans ein erstes Mal aufatmen konnten, war diese Führung im dritten und entscheidenden Pre-Playoff-Spiel doch tatsächlich viel wert.
Perrenoud mit Entscheidung
Weiter distanzieren konnte sich der SCL kurzfristig aber nicht. Das Spiel gestaltete sich grösstenteils ausgeglichen, beide Seiten spielten solid und liessen nur wenige wirklich gute Chancen zu. Bei Frauenfeld traf Anton Haberbeck die Latte und Jan Zwissler scheiterte in einem eins-gegen-eins an Colin Stauffacher (38.), auf der Gegenseite hätte zudem das eine oder andere Powerplay zu Torerfolgen führen können, die endgültige Entscheidung musste aber vorerst warten. Aber sie kam: 36 Sekunden vor Schluss, nachdem Frauenfeld erst spät auf seinen Torhüter verzichtete, schoss Florian Perrenoud die Scheibe ins leere Tor und sorgte fürs entscheidende 3:0.
Was danach war derweil äusserst peinlich: Von Frust geladen zettelte Frauenfeld als schlechter Verlierer mehrere Schlägereien an, an welcher sich zahlreiche Spieler beteiligten, die zu diesem Zeitpunkt gar nicht auf dem Eis standen und von der Bande herbeieilten. Die Szenerie gipfelte dann auch noch in wüsten Gesten für welche sich die Trainerbank verantwortlich zeigte, welche die Niederlage offenbar genauso wenig professionell hinnahm wie die dessen Mannschaft. Die Quittung der Aktion? Sieben Sekunden vor Schluss setzte Langenthals nächstes Eigengewächs noch einen drauf. Florin Meinen tunnelte im daraus resultierenden Powerplay Daniel Styger zum hochverdienten 4:0, was den Schoren endgültig in Partystimmung versetzte. «Dieser Sieg tut gut. Die Erleichterung ist riesig», kommentierte David Moser. Entscheidend sei gewesen, dass man von Beginn weg mit voller Power agiert habe, dass zudem kein Gegentor resultierte sei besonders schön gewesen, so der Verteidiger weiter. Und nun wartet Martigny. Den grossen Favoriten konnte der SCL in dieser Saison bereits einmal bezwingen – so oder so schaffen die Langenthaler mit dem 2:1-Seriensieg gegen Frauenfeld aber einmal mehr die Playoff-Qualifikation.
Seitenblick – Franches-Montagnes schafft die Playoff-Qualifikation
Im dritten und entscheidenden Spiel setzt sich mit Franches-Montagnes der tabellarische Favorit im Duell mit dem EHC Wetzikon durch. Die Jurassier dürfen einmal mehr auf Arnaud Schnegg zählen: Der Torgarant glich nämlich die Partie zwischenzeitlich zum 1:1 aus und trotz erneutem Rückstand gehen die Jurassier mit einer 3:2-Führung in die erste Pause. Letztlich steht es 4:2, weshalb Wetzikon in die verfrühten Ferien gehen muss.
Text und Bild: Leroy Ryser
Telegramm:
SC Langenthal – EHC Frauenfeld 4:0 (2:0, 0:0, 2:0)
Schoren, Langenthal. – 1419 Zuschauer. – SR: Zbinden/Feuz, Conrad, Schüpbach-Egli. – Tore: 10. Aeberhard (Maurer, Boppart) 1:0. 13. Naber (Girardin) 2:0. 60. (59:24) Perrenoud (aufs leere Tor) 3:0. 60. Meinen (Ausschluss Haberbeck, Hungerbühler, Zwissler, Smith, K. Krayem, H. Krayem) 4:0. – Strafen: 5mal 2 Minuten plus 2x5 Minuten plus Spieldauerstrafe (H. und K. Krayem) gegen Langenthal. 7mal 2 Minuten plus 2x5 Minuten plus Spieldauerstrafe (Zwissler und Haberbeck) gegen Frauenfeld.
Langenthal: Stauffacher; Wyniger, Jaquet; Perrenoud, Moser; Smith, Schmied; Büttikofer, Naber, Balzer; Jobin, K. Krayem, H. Krayem; Bandiera, Girardin, Naber; Schmid, Aeberhard, Boppart.
Frauenfeld: Styger; Holstein, Tanner; Hungerbühler, L. Wegmann; Haberbeck, Varano; Stadler, Lüthi; Schläppi, Fehr, Y. Wegmann; Zwissler, Von Allmen, Kauth; Russo, Wetli, Tanno; Bai, Laubacher, Sopa.
Bemerkungen: Langenthal ohne Graber, Kläy, Liechti, Ahlström, Kurt und Stöckli (alle verletzt). 18. Lattenschuss Haberbeck. 23. Time-Out Langenthal. 58:47-59:24 Frauenfeld ohne Torhüter Styger zu Gunsten eines sechsten Feldspielers.