Im ersten Halbfinalspiel «nur» nahe dran

Der SC Langenthal kämpft in Seewen mit Händen und Füssen und war bis kurz vor Schluss ganz nahe dran, die Partie sogar noch auszugleichen. Ein Zwei-Gegen-Eins-Konter führte letztlich aber zum 2:0 für den Favoriten, der diese erste Halbfinalpartie entschied.

Für einen Berichterstatter ist Karym Krayem ein Segen. Der 22-Jährige sorgt immer wieder für eine Geschichte, die einen zum Staunen oder Schmunzeln anregt. So war es im Viertelfinale gegen Martigny, weil er sich in jedem Spiel von neuem ein Duell mit Martignys David Burri lieferte, um als letzter vom Eis gehen zu dürfen und so war es nun auch im ersten Halbfinalspiel gegen Seewen. Gut eine Stunde vor Spielbeginn lief der Stürmer nämlich halbnackt mit einem Tuch um die Schultern über den Parkplatz. Die Gründe erklärt Materialchef Patrick Brunner mit einem Lachen: «Er kam zu mir und sagte, er habe uns ein Frottiertuch ausgerissen, er gehe jetzt baden.» Der Lauerzersee beträgt aktuell übrigens sechs Grad – für den SCL-Stürmer, der übrigens wiederum nach dem Einspielen gar nicht erst vom Eis ging, war das offensichtlich aber kein Problem. Vielleicht hat es ihn sogar Energie verliehen, denn er und seine Kollegen waren in den Startminuten wesentlich besser als seine Gegner, so hatten die Oberaargauer in den ersten Minuten eindeutig die Überhand. Erste Chancen entstanden – aber eben keine Tore. Umso bitterer war dann eine Situation im ersten Abschnitt. Nach einem Zusammenstoss, bei dem Karym Krayem von hinten rüde umgefahren wurde, zog er sich vielleicht eine Hirnerschütterung zu, welches die schon viel zu lange Verletztenliste noch weiter belastet.

Stauffacher erneut stark
Ebenfalls bitter war derweil, dass die Partie nach dem guten Start der Langenthaler dann doch drehte, der Startpunkt dieser Wende war eine Strafe gegen Geoffrey Jaquet. Seewen wurde stärker und hatte nach dem guten Start von Langenthal plötzlich nicht nur mehr Scheibenbesitz sondern auch gute Chancen zu verzeichnen. Dass es nach einem Drittel 0:1 aus Langenthaler Sicht stand, hatte einerseits mit einem unglücklich verursachten Konter (14.) und andererseits mit einem einmal mehr stark aufspielenden Colin Stauffacher im SCL-Tor zu tun.
In der Folge zeigte sich dann eigentlich ein deutliches Bild. Seewen war besser, hatte mehr vom Spiel und auch mehr Chancen. Das hatte sicherlich mit der auf dem Matchblatt vorhandenen Klasse zu tun, aber auch mit Langenthals Müdigkeit. Die Viertelfinalserie hinterliess Spuren, sodass der SCL zwischendurch mental müde schien. Flüchtigkeitsfehler, beispielsweise auch in einer vermeintlich vielversprechenden doppelten Überzahlsituation, führten dazu, dass gute Chancen rar waren oder nicht genutzt wurden und Seewen grösstenteils die Überhand behielt. Und dennoch: Ganz so eindeutig war das Bild dann eben doch nicht. Auch nach 40 Minuten stand es nur 1:0, weshalb für Langenthal wie schon in Martigny eine Überraschung weiterhin möglich gewesen wäre.

Chancen waren vorhanden
Und unrealistisch war das wirklich nicht: Langenthal hatte mehrere gute Chancen, so ging beispielsweise Finn Naber sogar alleine aufs Tor (36.), Hassan Krayem spielte sich derweil so gut frei (47.) dass auch er den Ausgleich aus dem erweiterten Torraum hätte erzielen können, vielleicht sogar müssen. Der wahrlich grosse Kampf der Langenthaler, dauerte bis ganz kurz vor Schluss, erst etwas mehr als drei Minuten vor der Sirene zerschlugen sich die letzten Hoffnungen für einen Ausgleich. Bei einem zwei-gegen-eins-Konter (57.) erzielte letztlich Yannick Capaul das in diesem Spiel entscheidende 2:0. «Es war schwierig, Lösungen zu finden. Sie arbeiten gut zusammen und haben uns wenige Möglichkeiten im Aufbauspiel eröffnet», erklärte Geoffrey Jaquet nach dem Spiel. Tatsächlich habe man aber auch gesehen, dass Seewen durchaus schlagbar wäre. «Wir hatten unsere Chancen. Wir müssen sie noch etwas besser kennenlernen, bessere Lösungen finden, auch im Powerplay, und dann ist wie schon gegen Martigny vieles möglich», erklärte der Verteidiger. Zuversicht könnte derweil auch die eine oder andere Rückkehr bieten: Fabio Kläy steht kurz davor, wieder im Einsatz zu stehen, auch Gian-Luca Balzer hofft auf eine baldige Genesung. Karym Krayem hingegen wird erst die nächsten Stunden abwarten müssen, ehe entschieden wird, ob ein Einsatz am Dienstag möglich sein wird oder nicht..

Seitenblick – Arosa führt im letzten Abschnitt
Das Spiel zwischen Hockey Huttwil und Arosa war noch nicht beendet, als dieser Bericht fertiggestellt wurde. Kurz vor Schluss führten die Bündner jedoch mit 3:2, erst kurz vor der zweiten Pause konnte Huttwil derweil den 1:2-Rückstand ausgleichen,

Text und Bild: Leroy Ryser

Telegramm:
EHC Seewen – SC Langenthal 2:0 (1:0, 0:0, 1:0)
Kunsteisbahn Zingel, Seewen. – 700 Zuschauer. – SR: Kunz/Meyer, Messerli/Krsmanovic. – Tore: 14. Capaul 1:0. 57. Capaul (Maurenbrecher) 2:0. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Seewen. 4mal 2 Minuten gegen Langenthal.
Seewen: Kobler; Fischer, Kieni; Moreno, Bachmann; Gärtner, Büeler; Stillhardt; A. Steiner, Schönmann, Livio Langenegger; F. Langenegger, Burkhalter, Schnüriger; Maurenbrecher, Capaul, Welter; Schleiss, Luca Langenegger, S. Steiner; Schwitter.
Langenthal: Stauffacher; Wyniger, Jaquet; F. Perrenoud, Moser; Smith, Schmied; Maurer, Sommer; Schmid, Büttikofer, Boppart; Jobin, K. Krayem, H. Krayem; Bandiera, Girardin, Naber; Von Rohr, Meinen, Käser.
Bemerkungen: Langenthal ohne Graber, Kläy, Balzer, Liechti, Ahlström und Stöckli (alle verletzt). 7. Pfostenschuss Burkhalter. 15. K. Krayem scheidet verletzt aus. 58:04-58:40 und 58:52-60:00 Langenthal ohne Torhüter Stauffacher, zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. 59. Time-Out Langenthal.

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