- Matchbericht
Weiterhin kein Heimsieg
Der SC Langenthal ist gegen Qualifikationssieger Martigny ganz nahe dran, die Serie zu gewinnen. Beim Stand von 2:2 nutzen die Oberaargauer ihre Chancen aber nicht, sodass Martigny letztlich zum Lucky Punch greift und die Serie mit dem 3:2-Sieg in Langenthal abermals ausgleicht.
Der HCV Martigny hatte dem SC Langenthal im letzten Drittel zwischenzeitlich den roten Teppich ausgerollt. Zuerst kassierte Nicolas Perrenoud nach einem rüden Foul eine Fünf-Minuten-Strafe, später musste Arnaud Clavien auch noch wegen Spielverzögerung raus. Sieben Minuten Überzahl beim Stand von 2:2 – eine bessere Chance erhält man in einem entscheidenden Spiel selten, um dieses zu gewinnen. Die sieben Minuten sollten aber ungenutzt verstreichen und deuteten einmal mehr auf die grösste Oberaargauer Schwachstelle hin: Das Powerplay.
SCL gleicht 0:2-Rückstand aus
Dass es überhaupt so weit kommen konnte, dass der SC Langenthal ideale Voraussetzungen hatte um vorzulegen war derweil alles andere als selbstverständlich. Vor der starken Kulisse von fast 1900 Zuschauer ging nämlich der SCL einmal mehr mit 0:2 in Rückstand. Ein Stellungsfehler in der Abwehr sowie ein Ablenker im Slot (13.) führten zu Martignys Führung, der zweite Treffer (34.) folgte dann durch einen Weitschuss im Powerplay. Langenthal schien bis dahin im Offensivspiel eher schwerfällig, hatte Mühe sich zu entfalten und so drohte der erneute Ausgleich in der Serie schon im Verlauf des Spiels. Einmal mehr kehrte Gelb-Blau aber imposant zurück: Zuerst lenkte Nicolas Jobin nur 18 Sekunden vor der zweiten Pause eine Scheibe ins gegnerische Tor ab, später nahm Patrick Bandiera (43.) bei einem Abschluss aus der Nähe haargenau Mass und schoss die Scheibe exakt ins rechte, obere Toreck. Wie schon in Martigny im dritten Spiel glich der SCL somit einen Zwei-Tore-Rückstand wiederum aus und kämpfte sich ins Spiel zurück, nur um den Zuschauern einen hochspannenden Abschluss in diesem ausgeglichenen Spiel zu bieten.
Was dem SCL aber fehlte, das hatte Martigny. Dreieinhalb Minuten vor Schluss entstand eine von wenigen unübersichtlichen Situationen vor dem Tor von Colin Stauffacher, welche die Walliser kaltblütig nutzten. Nach einem Pass von Topscorer Romain Seydoux fackelte Nils Sejejs nicht lange und lupfte die Scheibe unter die Latte zum 3:2 ins Tor. Diese Führung verteidigte der Quali-Sieger in der Folge erfolgreich und glich dadurch in Langenthal die Serie wiederum aus. Nach insgesamt vier Spielen stehen deshalb nur Auswärtssiege zu Buche. «Wo wir spielen ist egal. Wir wollen gewinnen», kommentierte Karym Krayem direkt nach dem Spiel. Ob es nun so weiter geht? Martignys Frédéric Jolliet wollte von einem Heimnachteil indes nichts wissen und versprach, dass nun die Wende folgen soll. Da hielt Krayem dagegen: «Dieses letzte Spiel in der Serie wollen wir gewinnen.»
Seitenblick – Dübendorf kurz vor Schluss mit Ausgleich
Die Partie zwischen Dübendorf und Huttwil begann etwas später, weshalb sie noch nicht beendet war, während dieser Bericht fertiggestellt wurde. Das torreiche Spiel wurde indes in der 57. Minute durch Dübendorfs Dominik Hardmeier zum 6:6 ausgeglichen.
Text und Bild: Leroy Ryser
Telegramm:
SC Langenthal – HCV Martigny 2:3 (0:1, 1:1, 1:1)
Schoren, Langenthal. – 1882 Zuschauer. – SR: Tzirtziganis/Staiger, Dittli/Feinder. – Tore: 13. Delmas (Moret) 0:1. 34. Currit (Valenza, Iglesias/Ausschluss Naber – zu viele Spieler auf dem Eis) 0:2. 40. (39:42) Jobin (K. Krayem) 1:2. 43. Bandiera (K. Krayem) 2:2. 57. Sejejs (Seydoux) 2:3. – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Langenthal. 2mal 2 Minuten plus 1mal 5 Minuten (N. Perrenoud) gegen Martigny.
Langenthal: Stauffacher; Wyniger, Jaquet; F. Perrenoud, Moser; Smith, Schmied; Maurer, Sommer; Büttikofer, Balzer, Schmid; Jobin, K. Krayem, H. Krayem; Bandiera, Girardin, Naber; Von Rohr, Meinen, Boppart.
Martigny: Berti; Currit, Delmas; Iglesias, Burri; Pelletier, Vouardoux; Clavien, Mazzola; Seydoux, Sejejs, Impose; Mojonnier, T. Merola, M. Merola; Reynaud, Jolliet, Valenza; Martinez, Moret, N. Perrenoud.
Bemerkungen: Langenthal ohne Graber, Kläy, Liechti, Ahlström und Stöckli (alle verletzt). 58:45-59:25 und 59:35-60:00 Langenthal ohne Torhüter Stauffacher zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. 60. Time-Out Langenthal.