- Matchbericht
Dramatische Schlussminuten bringen Niederlage
Der SC Langenthal erlebt im zweiten Spiel gegen Martigny eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Zwei Minuten vor Schluss fällt der längst überfällige und verdiente Ausgleich zum 1:1. Noch bevor die Partie aber endet entscheiden die Walliser das Spiel mit dem 2:1 in Überzahl für sich.
Im zweiten Drittel hatte der SC Langenthal Chancen zu Hauf. Gian Luca Balzer und Hassan Krayem verursachten im Powerplay (30.) ein Gewühl, bei dem jegliche Übersicht verloren ging, der Puck den Weg aber nicht ins Tor fand. Ähnlich dann nach 32 Minuten: David Moser schoss, die Befreiung fehlte lange, ebenso aber auch der goldige Torschuss, irgendwann rutschte der Puck aus der Gefahrenzone. Dann die 31. Minute: Patrick Bandiera spielte eine Scheibe im Slot quer auf Finn Naber, dem gelang es aber nicht, die Scheibe über den Schoner des gegnerischen Keepers zu heben, weshalb es auch hier kein Tor gab. Und ja, es hätte sogar noch mehr Möglichkeiten gegeben. Alain Boppart (14.) ging zwischenzeitlich sogar noch alleine aufs Tor und dennoch mussten die Langenthaler nach vierzig Minuten auf einen Jubelschrei verzichten. Das war zwar schade, aber nicht tragisch, denn Martigny durfte selbst auch nur einmal über einen Treffer jubeln. Und obwohl das 0:1 in der 19. Minute just in einem Moment kam, als der SCL eigentlich Druck machte und das Resultat daraus somit ärgerlich war, konnte man zum Auftritt der Langenthaler nur lobende Worte finden. Denn einmal mehr gelang es dem Achtplatzierten, dem Leader Paroli zu bieten und ihn wahrlich in Bedrängnis zu bringen.
Dramatik pur zum Schluss
Was fehlte war eigentlich nur ein Tor. Und der SCL kam diesem immer näher. Und als es dann tatsächlich kurz vor Schluss fiel, war es hochverdient. David Moser war es, der von der blauen Linie nur gerade zwei Minuten vor dem Ende bei angezeigter Strafe mit einem Weitschuss für das 1:1 sorgte. Und damit sprach nun alles für den SCL, der eigentlich mit einem guten Gefühl der Verlängerung entgegenging. Eigentlich. Strittige Szenen, bei denen das Publikum mit den Referees nicht einer Meinung war, führte dazu, dass Janis Schmid auf die Strafbank musste. Umso bitterer ist dann, dass aus dieser Situation tatsächlich das 2:1 für Martigny entsteht und diese Partie noch 14 Sekunden vor der Verlängerung entscheidet und zweifellos unwürdig für diesen Abend beendet. «Wir wissen, wir haben dieses Niveau. Wir gehen zuversichtlich nach Martigny», kommentierte David Moser später überzeugt. Und das darf er auch sein. Der SCL hätte an diesem Abend den Sieg ebenso verdient gehabt, war nahe dran und darf sich für den Auftritt gegen den Qualifikationssieger loben lassen. Anders gesagt: Die Playoff-Viertelfinalserie ist damit endgültig lanciert.
Seitenblick – Arosa mit 2:0 in Front
Der EHC Arosa führt gegen den EHC Thun nach zwei Spielen ohne Niederlage. Ex-Langenthaler Luca Schommer eröffnete das Skore mit dem 1:0 nach etwas mehr als zwei Minuten, ehe Thun im gleichen Drittel auf 2:1 vorlegt. In der Mitte des Schlussdrittels entscheidet dann Noel Wüthrich mit seinem Treffer zum 3:2 die Partie.
Text und Bild: Leroy Ryser
Telegramm:
SC Langenthal – HCV Martigny 1:2 (0:1, 0:0, 1:1)
Schoren, Langenthal. – 1359 Zuschauer. – SR: Kunz/Meyer, Messerli/Krsmanovic. – Tore: 19. Sejejs (Seydoux, Currit) 0:1. 59. Moser (H. Krayem) 1:1. 60. (59:46) Iglesias (Seydoux/Ausschluss Schmid) 1:2. – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Langenthal. 3mal 2 Minuten gegen Martigny.
Langenthal: Stauffacher; Wyniger, Jaquet; F. Perrenoud, Moser; Smith, Schmied; Maurer; Büttikofer, Balzer, Schmid; Jobin, K. Krayem, H. Krayem; Bandiera, Meinen, Naber; Baumgartner, Aeberhard, Boppart.
Martigny: Berti; Currit, Delmas; Iglesias, Burri; Pelletier, Vouardoux; Clavien; Seydoux, Sejejs, Impose; Mojonnier, T. Merola, M. Merola; Reynaud, Jolliet, Valenza; Martinez, Moret, N. Perrenoud.
Bemerkungen: Langenthal ohne Graber, Kläy, Liechti, Girardin, Ahlström, Kurt und Stöckli (alle verletzt).