- Matchbericht
Schwieriger Stand in Olten
Der SC Langenthal verliert das Derby in Olten mit 2:4. Offensiv waren die Oltner besser, Langenthal wehrte sich aber lange vehement und herzhaft gegen den stark aufspielenden Leader.
Vielleicht war es etwas zu viel Respekt, welcher der SC Langenthal dem Leader aus Olten im Direktduell zollte - so schien es zumindest. Denn zu Beginn waren die Langenthaler doch etwas gar passiv, sodass die Oltner sogleich mit Vehemenz angreifen und bei je vier Feldspieler auf dem Eis auch schon ein frühes Tor erzielen konnte. Nachdem die Oberaargauer hinter dem Tor zu spät kamen, spielte Stanislav Horansky einen blinden Pass vor das gegnerische Tor, der von Victor Oejdemark dankbar angenommen wurde. Mit einem Direktschuss schoss er sogleich nach nur 59 Sekunden das 1:0.
Auch nach diesem Tor waren die Stärkeverhältnisse indes klar verteilt. Olten schien oft einen Schritt schneller und ihnen gelang es, wesentlich mehr Druck auf das gegnerische Tor zu entfachen als dem SCL. Die Chancen der Langenthaler waren selten, zwei konnten sich die Oberaargauer gerade mal aufschreiben. Eine von Steve Whitney (13.) nach einem Querpass, ebenso eine von Noah Fuss (19.) und beide gingen von Vincenzo Küng aus. Getroffen hat indes aber nur Olten: In Überzahl erzielte Lukas Lhotak (10.) das 2:0.
Rehak verkürzt zwei Mal
Olten war auch im zweiten Drittel oft eine Nasenlänge voraus, Langenthal wusste aber, wie sie sich erfolgreich wehren konnten. Die manchmal beinahe unwiderstehlichen EHCO-Angriffe wehrten die Oberaargauer im Verbund ab, arbeiteten effizient und hartnäckig zusammen, um dem Gegner ads Leben schwer zu machen. Dass das 3:0 dennoch entstand, war zweifellos dem Spielverlauf gerecht, war doch Olten auch im Chancen- und Schussverhältnis eindeutig in Vorsprung. Mit etwas Glück gelang es aber dennoch Frantisek Rehak nach 29 Minuten die Spannung in die Partie zurückzubringen. Ein Schuss aus spitzem Winkel fand nämlich den Weg zwischen Lucas Röthelis Beine hindurch ins Tor, sodass es nach zwei Dritteln eben dennoch «nur» 1:3 aus Langenthaler Sicht stand.
Der SC Langenthal blieb indes vorerst im Geschäft – auch dank Damian Stettler. In der 44. Minute entwischte nämlich Thimothy Kast, der schliesslich dem SCL-Keeper alleine gegenüberstand. Dessen Trick las Stettler aber gekonnt, fing die Scheibe ab und sicherte damit die Chancen, die Partie sogar noch ausgleichen zu können. Und tatsächlich: Nach einem hervorragenden Vorstoss von Steven Whitney (45.) und einem ungeplanten Pass auf Frantisek Rehak schoss dieser sogar das 2:3.
Das löste immerhin ein bisschen Spannung aus – obwohl Thimothy Kast kurze Zeit später mit einem Weitschuss auf 4:2 stellte. Bis zuletzt kam dadurch auch etwas Derbystimmung auf, die erst mit dem Ende der Partie wirklich verebbte. Langenthal wehrte sich nämlich bis zuletzt und hielt lange die Hoffnung auf einen Ausgleich aufrecht – Olten war in den Schlüsselmomenten dann aber doch zu standhaft.
Seitenblick – La Chaux-de-Fonds in der Overtime
Gegen die GCK Lions musste der HC La Chaux-de-Fonds eine Zusatzschicht einlegen. Robin Leone erzielte für die Lions ein Hattrick, dazu gehörte auch das 5:5. In der Verlängerung entschied Toms Andersons mit seinem zweiten Tor die Partie.
Stimmen zum Spiel:
Yves Müller: Wir wollten zu Beginn mit viel Energie aus der Garderobe kommen, sie haben uns aber überrannt. Auch sie kamen mit viel Energie raus, weshalb es ihnen gelang, uns mehrmals einzuschnüren. Nach dem ersten Drittel haben wir sicherlich etwas besser gespielt – und dramatisieren muss man die Leistung auch nicht. Alle haben gekämpft, nach dem Spiel sind alle kaputt, weil wir alles gegeben haben. Aber unser Auftritt war sicherlich nicht der beste in dieser Saison.
Telegramm:
EHC Olten – SC Langenthal 4:2 (2:0, 1:1, 1:1)
Kleinholz. – 3665 Zuschauer. – SR: Arpagaus/Urban, Wermeille/Gurtner. – Tore: 1. (0:59) Oejdemark (Horansky, Leeger/Ausschlüsse Whitney, Schmuckli) 1:0. 10. Lhotak (Collins, Oejdemark/Ausschluss Müller) 2:0. 28. Antonietti (Sterchi, Collins) 3:0. 29. Rehak (Egle) 3:1. 45. Rehak (Whitney) 3:2. 48. Kast 4:2. – Strafen: 7mal 2 Minuten gegen Olten. 8mal 2 Minuten gegen Langenthal.
Olten: Rötheli; Schmuckli, Antonietti; Leeger, Oejdemark; Seiler, Hächler; Hänggi, Petrig; Horansky, Collins, Sterchi; Lhotak, Kast, Schwinger; Dal Pian, Weder, Mosimann; Wyss, Haussener, Hüsler.
Langenthal: Stettler; Müller, Pienitz; Meile, Weber; Aeschbach, Moser; Voegli; Rehak, Füglister, Egle; Küng, Fuss, Whitney; Wyss, Liniger, Schaub; Helfer, Hess, Liechti.
Bemerkungen: Olten ohne Heughebaert (überzählig), Maurer, Neukomm, Nunn (alle verletzt). Langenthal ohne Wenger, Paupe, Higgins, Kummer, Kläy, Kämpf (alle verletzt) und Christen (Biel). 56:37-57:55 und 58:10-58:38 Langenthal ohne Stettler zu Gunsten eines sechsten Feldspielers.