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7. Dezember 2025

SCL gegen Huttwil zu wenig konzentriert

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Ein weiterhin stark dezimierter SC Langenthal wird von Hockey Huttwil im Direktduell stets auf Distanz gehalten. Nach einem mit sechs Toren intensiven ersten Drittel kämpft der SCL bis zuletzt vergebens um eine Rückkehr in die Partie. Am Schluss gewinnt Huttwil 6:3.

Das erste Drittel zwischen dem SC Langenthal und Hockey Huttwil hatte ein für den neutralen Zuschauer interessantes Motto. Wieso verteidigen, wenn man Tore schiessen kann? In etwa so ging es drunter und drüber, und ja, manchmal ging vieles fast schon zu einfach. Beim 1:0 von Janik Lanz in Überzahl passte kaum ein Haar zwischen den Puck und das obere Tordreieck, beim 2:0 traf Huttwils Timo Braus quasi direkt nach dem Bully mit einem ebenso punktgenauen Schuss. Nach etwas über vier Minuten lag Langenthal also 0:2 in Rückstand und hatte eigentlich noch gar nicht viele Fehler begangen, einzig die Strafe von Mathys Mojonnier (Spielverzögerung) war auf eine Unkonzentriertheit zurückzuführen. 
Davon gab es in diesem Spiel aus Langenthaler Sicht zugleich aber zu viele. Im Passspiel waren die Gastgeber oft viel zu wenig genau und auch beim Verursachen von Strafen blieb der SCL-Fan nicht frei von Ärger. Mit Mojonnier und Nicolas Jobin wurden zwei Spieler wegen Spielverzögerung (Puck aus dem Spielfeld schiessen) bestraft, einmal waren die Langenthaler auch noch sechs Spieler auf dem Feld.
Aber eben: Dafür war immerhin für den neutralen Zuschauer der Start amüsant. Zuerst setzte Huttwils Silvan Aebi noch das 3:0 obendrauf, ehe die Langenthaler zwei Tore wie aus dem Nichts entstehen liessen. Janick Liechti düpierte seinen Namensvetter Kevin Liechti in Huttwils Tor mit einem Schuss aus spitzem Winkel (13.) und Janis Schmid lenkte im Slot eine Scheibe so ab (18.), dass sie ebenfalls punktgenau im «Angeli» einschlug. «Wir hatten einen wirklich schlechten Start – und konnten dann unterwegs einfach zu wenig zulegen», kommentierte SCL-Verteidiger Aaron Krähenbühl. Ausserdem sei Huttwil sehr effizient gewesen und auch dies habe zum ungleichen Start geführt.

SCL mit zu wenig Durchschlagskraft
Oder in einfachen Worten: Beim Hau-Ruck-Festival war Huttwil die bessere Mannschaft. Und das obwohl Langenthal kurzzeitig reagieren konnte, blieb dies bis zum Schluss dieses Abschnittes so. Timo Braus schoss nämlich als Reaktion auf Langenthals 2:3 das 4:2 und hielt seine Gegner auf Distanz.
Während im Mitteldrittel das Torfestival dann zur Ruhe kam, hätte Langenthal dann zu Beginn des Schlussdrittels eigentlich die Möglichkeit gehabt, die Partie noch einmal spannend zu machen. In doppelter Überzahl war gelb-blau aber viel zu harmlos und dies wurde dann auch noch von Timo Braus bestraft. Die erstbeste Möglichkeit nutzte dieser für seinen dritten Treffer an diesem Abend und auch irgendwie für die Vorentscheidung zum 5:2. Krähenbühl zeigte sich diesbezüglich ernüchtert: «Wir hatten zu wenig Zug zum Tor. Wir waren einfach zu wenig torgeil.»
Langenthal war dann bemüht, vor immerhin über 1700 Zuschauern (!), irgendwie eine Rückkehr in die Partie zu finden. Aber vielleicht machte sich hier dann auch bemerkbar, dass weiterhin zu viele Teamstützen verletzungsbedingt fehlen und es dem SCL auch dadurch noch zusätzlich an Durchschlagskraft fehlte. Durch einen Ablenker von Nicolas Jobin (58.) kam der SCL noch auf 3:5 heran, mehr war an diesen Sonntagnachmittag aber nicht zu holen. Vom Spiel gegen den örtlichen Nachbarn bleibt neben dem Resultat – ein 3:6 – also nur eines: Langenthals Zuschauerrekord in dieser Saison ist nicht nur in der MyHockey League am höchstens, sondern auch höher, als jener von sechs Swiss-League-Teams. 

Seitenblick – Keine anderen Partien
Das Spiel gegen Huttwil war ein Nachtragsspiel. 

Text und Bild: Leroy Ryser

Telegramm:
SC Langenthal – Hockey Huttwil 3:6 (2:4, 0:0, 1:1)
Schoren, Langenthal. – 1726 Zuschauer. – SR: Krotak/Tzirtziganis, Auderset/Fender. – Tore: 4. Lanz (Vouardoux/Ausschluss Mojonnier) 0:1. 5. Braus (J. Bieri) 0:2. 11. Aebi (Braus, Haldimann) 0:3. 13. Liechti 1:3. 18. Schmid (Naber, Kläy) 2:3. 19. Braus 2:4. 49. Braus (Kilchenmann, Gurtner/Ausschluss wegen zu vielen Spielern auf dem Eis) 2:5. 58. Jobin (Naber) 3:5. 59. Aebi (Minder, Kilchenmann/Aufs leere Tor) 3:6. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Langenthal. 4mal 2 Minuten gegen Huttwil.
Langenthal: Stauffacher; Tassinari, Wyniger; Krähenbühl, Moser; Thomas, Schmied; H. Krayem, K. Krayem, Diezi; Mojonnier, Jobin, J. Liechti; Bandiera, Kläy, Balzer; Naber, Schmid.
Huttwil: K. Liechti; Schwab, Vouardoux; R. Bieri, Gurtner; Minder, Aebi; Gerber; Braus, J. Bieri, Haldimann; Struchen, Hess, Nyffeler; Weber, Kilchenmann, Maurer; Lanz, Zryd, Schwegler; Waber.
Bemerkungen: Langenthal ohne Bütikofer, Ranov, Stöckli, Perrenoud, Meinen, Holstein und Girardin (alle verletzt). 5. Time-Out Langenthal. 6. Lattenschuss Tassinari. 41. Pfostenschuss Wyniger. 57:41-58:27 Langenthal ohne Stauffacher zu Gunsten eines sechsten Feldspielers.
 

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