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18. Oktober 2025

Mit Wyniger zum nächsten Erfolg

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Der SCL setzt seine Positiv-Serie fort: Gegen Wetzikon wäre zwar auch ein Sieg innert 60 Minuten möglich gewesen, letztlich schafft es Gelb-Blau aber mit Überstunden. Verteidiger und Doppeltorschütze Mike Wyniger sorgt dabei in der Verlängerung für den 4:3-Sieg.

Exakt zehn Tage mussten die Langenthaler Eishockeyfans warten, bis der SCL endlich wieder ein Spiel bestreiten durfte. Nach dem Sieg in Thun folgte die Partie in Wetzikon und diese vermochte nach der doch eher langen Pause mächtig für Unterhaltung zu sorgen. Wetzikon spielte von Beginn weg sehr angriffig, versuchte die scheibenführenden Gegner sofort unter Druck zu setzen und provozierten dadurch Zuspielfehler. Zeitgleich waren die Zürcher technisch auch nicht immer restlos sattelfest, weshalb Pucks versprangen, Stolperer zu Scheibenverlusten führten und so hin und wieder überraschende Situationen kreiert wurden. Was daraus entstand war ein oftmals wildes unkontrolliertes Spiel, in welchem nach 40 Minuten durchaus beide Teams hätten führen können. Letztlich tat dies zu diesem Zeitpunkt aber Langenthal. Und das lag einerseits an mehreren besonders starken Paraden von Colin Stauffacher, andererseits an den etwas besseren Chancen auf Langenthaler Seite. Diese hätten sogar noch etwas besser ausgenutzt werden können, so scheiterte beispielsweise Nicolas Jobin zur Spielmitte bei einem Alleingang auf das gegnerische Tor.

Zum Start im Powerplay erfolgreich
Erfreulich war auf Langenthaler Seite aber, dass nach den zuletzt spärlichen Torerfolgen in den ersten beiden Dritteln immerhin schon mal drei resultierten. Und der Erste gelang dann auch noch im Powerplay. Hassan Krayem legte dabei inmitten vom Slot für Mike Wyniger auf, der alleinstehend einzuschieben vermochte. «Ja dann muss halt mal der von der blauen Linie nach vorne», scherzte nach dem Spiel der gut aufgelegte Torschütze über das schon lange ersehnte Powerplay-Tor der Langenthaler. Noch im ersten Drittel erhöhte dann David Hamr mit einem satten, gut gezielten Schuss auf 2:0, ehe ein aus SCL-Sicht eher unnötiger Gegentreffer folgte (18.), bei dem es kurz zuvor möglich gewesen wäre, die Scheibe aus der Gefahrenzone zu befreien.
Zu Beginn des Mitteldrittels schockten die Wetziker die Langenthaler dann mit dem Ausgleichstor in der zweiten Drittelsminute. Zu lange waren die Oberaargau – die entsprechend nicht wechseln konnten – auf dem Eis, weshalb der Ausgleich in diesem Moment gar nicht so überraschend eintraf. Langenthal aber blieb grösstenteils Herr der Lage und konnte dann ein Fehler im Aufbauspiel (32.) gnadenlos ausnutzen. Bei der drei-gegen-eins-Situation schien es im ersten Moment sogar, als wäre es ein Pass zu viel gewesen. Jener von Stefan Diezi auf den Torschützen Hassan Krayem erwies sich aber als goldrichtig, brachte er doch auch das 3:2 ein.

Zusatzschicht für den SCL
So war mit dem Beginn des dritten Drittels aber auch klar, dass in diesem wie erwähnt unterhaltsamen Spiel noch vieles möglich wäre. Und für Langenthal war der mit Blick auf die Tabelle immens wichtige Sieg zum Greifen nahe. Im Schlussdrittel war dann aber Wetzikon besser im Spiel und verbrachte mehr Zeit in der Offensive, während der SCL zwar oft sein Tor gut abschirmte, aber kaum mehr aus dem eigenen Drittel fand. Die Konsequenz? Diese Partie bot dann auch noch eine Verlängerung. Simon Brander glich diese nämlich nach 52 Minuten kurz nach einem erfolgreichen Bully aus, phasenweise schien es sogar als würde Wetzikon noch das Siegtor finden.
Die Verlängerung ist dann aber schnell erzählt: Mike Wyniger, der gleich zu Beginn auf dem Eis stand, übernahm zuerst ganz clever eine Scheibe von Gegner Gian Andrea Thöny, ging dann mit Fabio Kläy in eine zwei-gegen-eins-Situation über, bei welcher er letztlich mit einem satten, punktgenauen Schuss für das Siegtor sorgte. «Lieber zwei Punkte als gar keine», kommentierte der Siegtorschütze darauf hin. Man hätte zwar durchaus drei Punkte mitnehmen können, in diesem harten, oft unberechenbaren Spiel sei es aber wichtig gewesen, überhaupt zu gewinnen. «In den letzten Wochen ist ein Ruck durch die Mannschaft. Wenn wir so weiter gehen, dann sind wir dann genau zur Weihnachtszeit bereit», kommentierte der Verteidiger mit einem Lachen. Nach den Siegen gegen Thun und Bülach zeigt die Formkurve mit den nun dritten Sieg in Folge aber tatsächlich nach oben.

Seitenblick – Seewen makellos
Der amtierende Meister der MyHockey League bleibt gegen den EHC Bülach ohne Makel. Die Innerschweizer bezwingen ihren Gegner mit 3:0, wobei das Skore mit einem Shorthander von Livio Langenegger eröffnet wurde.

Text und Bild: Leroy Ryser

Telegramm:
EHC Wetzikon – SC Langenthal 3:4 (1:2, 1:1, 1:0, 0:1) n.V.
KEB, Wetzikon. – 382 Zuschauer. – SR: Baumann, Singele/Fankhauser. – Tore: 7. Wyniger (H. Krayem, Kläy/Ausschluss Siren) 0:1. 16. Hamr (Diezi) 0:2. 18. Conradin (Puide, Siren) 1:2. 23. Cap 2:2. 32. H. Krayem (Diezi, K. Krayem) 2:3. 52. Brander (Thöny) 3:3. 61. (60:17) Wyniger (Kläy) 3:4. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Wetzikon. 6mal 2 Minuten gegen Langenthal.
Wetzikon: Meier; Fasciati, Hunziker; Karrer, Etter; Krähenbühl, Buchli; Noah Siren; Thöny, Brander, Schir; Cap, Locher, Vieli; Puide, Noel Siren, Conradin; Hochheuser, Crameri, Knörr.
Langenthal: Stauffacher; Holstein, Wyniger; Krähenbühl, Moser; Stöckli, Perrenoud; Schmied; Bandiera, Kläy, Ranov; H. Krayem; K. Krayem, Diezi; Hamr, Balzer, Jobin; Schmid, Mojonnier, Liechti; Meinen.
Bemerkungen: Langenthal ohne Käser Meinen, Büttikofer, Thomas (alle überzählig oder U21) Naber und Girardin (beide verletzt).

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