- Matchbericht
Der Sieg gegen den Meister war greifbar
Der SC Langenthal scheitert gegen Leader Seewen nur knapp mit 2:3. Die Oberaargauer hätten in diesem Duell Punkte verdient gehabt, die Chancen wurden in den entscheidenden Momenten aber eher von amtierenden Meister als vom SCL verwertet.
Es war ein wahrlich ärgerlicher Start in das letzte Drittel dieses Duells gegen den Leader Seewen. Ein paar kleine Fehler führten zu einem ungewollten Bully vor dem eigenen Tor, welches Seewen irgendwie gewann und ein eigentlich harmloser Schuss von der blauen Linie zum Torerfolg führte. Damit aber noch nicht bitter genug: Unterwegs wurde die Scheibe vom Stock von SCL-Stürmer Mathys Mojonnier ins eigene Tor abgelenkt, sodass Seewen nach drei Drittelsminuten mit 2:1 führte.
Bis dahin zeigte der SC Langenthal gegen den grossen Favoriten einen wahrlich starken Auftritt. Die Oberaargauer waren ebenbürtig und konnten mehr als nur das Spiel mitgestalten. Über die zuvor gespielten 40 Minuten gesehen, hatten die Oberaargauer sogar die leicht besseren Chancen zu verzeichnen, sodass ein Überraschungssieg nach zwei Pausen eigentlich greifbar schien.
Spiel mit hohem Tempo
Das lag auch am Resultat. Langenthal ging zwar früh mit 0:1 in Rückstand, konnte diesen aber nach knapp über 12 Minuten ausgleichen. Der seit mehreren Spielen erstmals wieder im Line-up stehende Verteidiger Michael Thomas kam in der Offensivzone zu einem Schuss, den er haargenau platzierte. Just über dem Beinschoner des gegnerischen Torwartes, aber direkt unter der üblichen, angenehmen Position der Stockhand ging die Scheibe durch, als das 1:1 eingeleitet wurde. Aus dieser Ausgangslage entstand schliesslich ein sehr schnelles Spiel mit vielen intensiv umkämpften Szenen, anders gesagt zweifellos ein Duell auf hohem Niveau in dieser Liga.
Bitter in diesem Partie war dann das Mitteldrittel – und dies insbesondere aufgrund einer Situation. Livio Fischer, Torschütze zum 1:0, ging in ein Bandenduell gegen Florin Meinen völlig übermotiviert zur Sache und nahm eine Verletzung seines Gegenspielers beim Check gegen dessen Kopf und Nackenbereich in Kauf. Meinen, der in dieses Duell unglücklicherweise leicht gekrümmt ging, schied daraufhin aufgrund einer Hirnerschütterung verletzt aus, während es für Livio Fischer aus vollständig unerklärlichen Gründen nicht einmal eine Strafe absetzte.
SCL «nur» nahe dran
Im Schlussdrittel hatte die Partie weiterhin einiges zu bieten. Obwohl Mika Burkhalter in einer sogar korrekt gepfiffenen Powerplay-Situation die vermeintliche Vorentscheidung (52.) zum 3:1 erzielte, gab Langenthal die Chancen auf einen Punktgewinn nicht auf. Nur 24 Sekunden später ging Hassan Krayem alleine aufs gegnerische Tor zu und schoss das 2:3, das dem SCL neue Hoffnungen brachte.
Kippen wollte die Partie dann aber doch nicht mehr. Vielleicht war es das Glück des Leaders? 3:1-Torschütze Mika Burkhalter sprach derweil von Abgeklärtheit, für SCL-Verteidiger Michael Thomas war es die nicht ganz genügende Chancenverwertung bei Gelb-Blau. Klar war aber vor allem eines: Langenthal hätte zweifelsohne mehr verdient nach der hervorragenden Leistung im Duell mit dem amtierenden Meister. Dass diese nicht belohnt wurde ist zwar schade, aber kein Beinbruch. Während die Siegesserie damit reisst, zeigt die Formkurve auf diese Weise weiterhin nach oben.
Seitenblick – Dübendorf lässt gegen Lyss Punkte liegen
Der EHC Dübendorf führt zu Hause gegen Lyss mit 1:0 und 2:1, muss aber dennoch einen Punkt abgeben. Auguste Impose gleicht die Partie im Schlussdrittel nämlich aus und ermöglicht eine Verlängerung. Letztlich entscheidet das Penaltyschiessen für Dübendorf.
Text und Bild: Leroy Ryser
Telegramm:
SC Langenthal – EHC Seewen 2:3 (1:1, 0:0, 1:2)
Schoren, Langenthal. – 1078 Zuschauer. – SR: Kunz, Bucher/Fankhauser. – Tore: 7. Fischer (Waser, Maurenbrecher) 0:1. 13. Thomas (Ranov, H. Krayem) 1:1. 44. Cavelti (Schnüriger, Gärtner) 1:2. 52. Burkhalter (Livio Langenegger, Bachmann/Ausschluss Thomas) 1:3. 52. H. Krayem 2:3. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Langenthal. 2mal 2 Minuten gegen Seewen.
Langenthal: Stauffacher; Thomas, Wyniger; Krähenbühl, Moser; Stöckli, Perrenoud; Holstein; Bandiera, Kläy, Jobin; H. Krayem, K. Krayem, Diezi; Schmid, Meinen, Ranov; Liechti, Mojonnier, Lanz.
Seewen: Kobler; Bachmann, Gysi; Von Allmen, Kieni; Wey, Büeler; Gärtner; Maurenbrecher, Fischer, Waser; Schnüriger, Burkhalter, Schönmann; Schnüriger, Cavelti, Livio Langenegger; Steiner, Luca Langenegger, Schleiss.
Bemerkungen: Langenthal ohne Käser, Schmied (beide überzählig/U21), Hamr (Basel), Balzer (Privat), Büttikofer, Naber und Girardin (alle verletzt). 24. Meinen scheidet verletzt aus. 58. Time-Out Langenthal. 57:59-60:00 SCL ohne Stauffacher zu Gunsten eines sechsten Feldspielers.
Highlights SC Langenthal vs. EHC Seewen
25.10.2025