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20. Dezember 2025

Das Powerplay hilft im richtigen Moment

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Der SC Langenthal bezwingt den SC Lyss kurz vor Weihnachten und sichert sich dabei den zweiten Sieg in Folge. Beim 4:2-Sieg sind vor allem die Special Teams wichtig, weil beidseitig viele Strafen gepfiffen werden. Und tatsächlich steuert Fabio Kläy im Powerplay letztlich das entscheidende Tor bei.

14 Strafminuten gab es in den 20 Minuten des Mitteldrittels, weitere sechs Minuten waren bereits im ersten Abschnitt ausgesprochen worden und weitere 12 kamen im Schlussabschnitt dazu. Zwischen Lyss und Langenthal waren die Special Teams umso wichtiger – und grösstenteils zeigte sich da ein eindeutiges Bild: Das Boxplay war auf beiden Seiten besser, als das Powerplay. Beide Teams überstanden Situationen in doppelter Unterzahl, beiden Teams gelang es mehrfach auch in einfacher Unterzahl die Torerfolge zu verhindern. Der lange Zeit einzige solche Erfolg gelang Mike Wyniger mit einem Weitschuss zur Spielmitte. Für den SCL war dieser Torerfolg indes ganz besonders wichtig: Der SCL-Verteidiger sorgte nämlich dafür, dass seine Mannschaft in einem wahrlich hart umkämpften Spiel endlich die Führung übernehmen konnte. Und: Das 2:1 war bis dahin verdient. Langenthal hatte mehr Chancen, war zumeist gefährlicher und verzeichnete mehr Offensivzeit.

SCL zuerst besser, aber in Rückstand
Dem zum Trotz führte zuerst Lyss. Nach 13 Minuten endete ein Konter mit einem satten Schuss von Nicolas Perrenoud, für Lyss war es in diesem Moment einer der ersten Schüsse des Spiels, der prompt zum Torerfolg führte. Langenthal, das schon in diesem Abschnitt drei Mal in Überzahl antrat, krankte derweil nicht zum ersten Mal an der Chancenverwertung. Dass Gian Luca Balzer doch noch auf 1:1 stellte, war deshalb verdient, sein Schuss (18.) war aber mehr als Provokation für einen Abpraller gedacht, als denn für einen Torschuss. Dass es gefährlich wurde hatte vor allem mit einem Ablenker zu tun, der dem Puck eine überraschende Flugkurve gab, wonach sich Torhüter Matteo Maruccia geschlagen geben musste.
So verdient die zwischenzeitliche Führung dann war, genauso gut hätte die Partie dann auch mehrfach kippen können. Vor allem im zweiten Abschnitt entstanden zwischenzeitlich auf beiden Seiten unzählige Chancen, auch am Schlussabschnitt verzeichnete zuerst Lyss die besseren Möglichkeiten um die Partie auszugleichen. Louis Kurt im SCL-Tor zeigte in diesem Abend aber eine ganz starke Leistung, mit der er seine Gegner immer wieder zum Verzweifeln brachte.

Powerplay zuletzt doch entscheidend
Zum Verzweifeln war es irgendwie aber auch für die über 1100 Zuschauer, die einem entscheidenden SCL-Tor schon lange entgegensehnten. Einmal mehr waren an diesem Abend dann die Special Teams entscheidend: Nachdem die Langenthaler während über anderthalb Minuten in doppelter Überzahl erfolglos blieben und die Verzweiflung wirklich nahe schien, kam die Sternstunde von Fabio Kläy. In einfacher Überzahl fuhr er in Richtung Slot, wurde von Patrick Bandiera angespielt und lupfte die Scheibe unter das Netzdach zum 3:1 ins Tor. «Ich hatte da zuerst noch einen Stolperer drin, dann hat es aber super geklappt», erzählt Fabio Kläy, das Tor habe in diesem Moment dem SCL gut getan.
Bis zuletzt pfiff das Schiedsrichtertrio 16 kleine Strafen, was dem SCL letztlich mit zwei Powerplaytoren entgegenkam und Lyss es verunmöglichte, zuletzt noch einmal den Tritt in die Partie zu finden. Als der Gast dann auf den Torhüter verzichtete, sorgte Janick Liechti mit einem Schuss aufs leere Tor fürs 4:1, kurz vor Schluss verkürzte Lyss dann auf den Schlussstand von 4:2. «Kurz vor Weihnachten ist das tatsächlich ein wichtiger Sieg», kommentierte letztlich Fabio Kläy. Weil auch Frauenfeld gewann, vergrössert sich der Abstand zum siebten Platz zwar nicht, auf das Achtplatzierte Lyss wird er nach dem Direktduell aber logischerweise um drei Punkte grösser.

Seitenblick – «Franches» mit «Stängeli»
Franches-Montagnes sorgt kurz vor Weihnachten für ein Spektakel: Auswärts im Oberthurgau bei den Pikes gewinnen die Romands gleich mit 12:1. Lee Roberts und Nils Sejejs treffen vor nur 152 Zuschauern je drei Mal.

Text und Bild: Leroy Ryser

Telegramm:
SC Langenthal – SC Lyss 4:2 (1:1, 1:0, 2:1)
Schoren, Langenthal. – 1108 Zuschauer. – SR: Wolf, Hodel/Nyffenegger. – Tore: 13. N. Perrenoud (Gerber, Mettraux) 0:1. 18. Balzer (Moser, Kläy) 1:1. 31. Wyniger (Mojonnier, Diezi/Ausschluss Steinegger) 2:1. 54. Kläy (Bandiera, Thomas/Ausschluss Reynaud) 3:1. 59. Liechti (aufs leere Tor) 4:1. 60. (59:17) Kunz (Tüscher, Hojac) 4:2. – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Langenthal. 10mal 2 Minuten gegen Lyss.
Langenthal: Kurt; Käser, Wyniger; Krähenbühl, Moser; Thomas, Schmied; Liechti, Mojonnier, Schmid; H. Krayem, Meinen, Jobin; Bandiera, Kläy, Diezi; Balzer, Naber.
Lyss: Maruccia; Leuzinger, Sommer; Baladier, Tüscher; Graf, Maurer; Dick; N. Perrenoud, Gerber, Mettraux; Reynaud, Hofstetter, Impose; Kunz, Steinegger, Hojac; Boppart, Minder, Prevost.
Bemerkungen: Langenthal ohne Tassinari, K. Krayem (beide gesperrt), Bütikofer, Ranov, Stöckli, F. Perrenoud, Holstein und Girardin (alle verletzt). 16. Pfostenschuss Perrenoud. 51. Time-Out Langenthal. 58:10-58:25 Lyss ohne Torhüter Maruccia zu Gunsten eines sechsten Feldspielers.

Highlights vs. SC Lyss

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Interview Fabio Kläy

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