- Matchbericht
Vier-Minuten-Blackout bringt Niederlage

Der SC Langenthal erlebt einen denkbar schlechten Saisonstart. Im Duell mit dem EHC Dübendorf führt ein Kollektivschlaf zu vier Gegentoren und der daraus folgenden Niederlage. Weil Dübendorf im Schlussabschnitt defensiv clever agiert steht es letztlich 5:1 für den Gastgeber.
In vier Minuten und vier Sekunden drehte das Spiel nicht nur komplett, sondern wurde auch gleich noch entschieden. In diesen vier Minuten erlebten die Zuschauer «im Chreis» ein kollektives SCL-Nickerchen, welches einen eigentlich guten Start in Vergessenheit geraten liess. Zwischen 32:49 und 33:19 fielen die Tore zum 1:1 und 2:1 für den Gastgeber Dübendorf, bei 35:26 und 36:53 folgten die Treffer drei und vier, die sogleich die Vorentscheidung in diesem ersten Saisonspiel markierten. «Das waren ein paar katastrophale Minuten – und die haben den Unterschied gemacht», kommentierte Captain Fabio Kläy den Totalausfall von Gelb-Blau.
Dabei hatte so manch ein Zuschauer ein gutes Gefühl nach dem ersten Drittel in dieser neuen Saison. Langenthal startete druckvoll, hatte die Partie im Griff, schien technisch besser und trat dominanter auf als Gastgeber Dübendorf. Nach einem starken Auftritt von Anton Ranov (15.), der zuerst an der offensiven blauen Linie seinen letzten Gegner ausdribbelte und dann mit einem Pass vor dem gegnerischen Torwart hindurch auf Florian Perrenoud das 1:0 einleitete, waren die Oberaargauer auch verdientermassen in Führung. Zwar liess das Stellungsspiel schon im ersten Abschnitt mehrere Alleingänge Dübendorfs, die ohne Torerfolg blieben, zu, abgesehen davon deutete aber nicht viel daraufhin, dass der Match eine solche Kehrtwende nehmen würde.
Dübendorf bleibt clever
Diese aber war entscheidend. Entscheidend, weil Dübendorf seine Chancen nutzte und plötzlich deutlich in Führung lag. Und entscheidend, weil der SCL sich von diesem Nackenschlag auch nach der letzten Pause nicht mehr erholte. Weil sich Dübendorf verstärkt auf die Defensivarbeit fokussierte und wenig Raum anbot und weil beim SC Langenthal die Kreativität, der Überraschungseffekt oder auch die Geschwindigkeit auf den ersten Metern fehlte, erlebten 531 Zuschauer ein Schlussdrittel mit wenigen Überraschungsmomenten. «Sie haben das dann auch sehr clever runtergespielt», so Kläy weiter, ein Treffer aufs verlassene Tor von Colin Stauffacher markierte kurz vor Schluss das 1:5, welches sich Sekunden später als Schlussresultat bestätigte.
Ein Saisonstart zum Vergessen also? «Wir haben es uns ganz klar anders vorgestellt», resümierte der Captain. Wieso der Totalausfall im zweiten Abschnitt passierte und wieso beispielsweise nach dem 1:2 keine Wende oder eine Reaktion folgte, sei kurz nach dem Spiel schwer zu erklären. «Hätten wir eine Lösung gehabt, hätten wir sie da mit Sicherheit umgesetzt.» Weil dies aber nicht gelang kommt es im kommenden Spiel aufgrund der noch wenig aussagenden Tabelle zum Duell zwischen dem Letzten, den Pikes Oberthurgau, und dem Vorletzten, dem SC Langenthal.
Seitenblick – Huttwil schlägt Thun
Ein Start-Ziel-Sieg gelingt Huttwil. Die zweite Oberaargauer Mannschaft setzt sich im ersten Spiel gegen Thun mit 5:3 durch und kann nach dem 1:0 in der 24. Minute stets die Überhand in dieser Partie behalten.
Text und Bild: Leroy Ryser
Telegramm:
EHC Dübendorf – SC Langenthal 5:1 (0:1, 4:0, 1:0)
Eishalle im Chreis, Dübendorf. – 531 Zuschauer. – SR: Rüegg, Dana/Messerli. – Tore: 15. Perrenoud (Ranov, Stöckli) 0:1. 33. S. Steiner (Hardmeier) 1:1. 34. Ganz (Schläppi) 2:1. 36. S. Steiner (Ganz, Hardmeier) 3:1. 37. Mazzaro (O. Steiner, Brauchli) 4:1. 59. Kammermann (Aufs leere Tor) 5:1. – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Dübendorf. 5mal 2 Minuten gegen Langenthal.
Dübendorf: Messerli; S. Pozzorini, Spillmann; Breiter, Ganz; Posch, Birchler; Brüschweiler, Jörg; Kammermann, Hardmeier, S. Steiner; Schläppi, A. Pozzorini, Allevi; Brauchli, O. Steiner, Mazzaro; Bettinaglio, Bolliger, Kallen.
Langenthal: Stauffacher; Naber, Krähenbühl; Wyniger, Thomas; Moser, Holstein; Stöckli, Perrenoud; Balzer, Kläy, Ranov; Diezi, K. Krayem, H. Krayem; Bandiera, Mojonnier, Liechti; Schmid, Meinen, Jobin.
Bemerkungen: Langenthal ohne Käser, Bütikofer, Schmied (alle U21) und Girardin (verletzt). 57:21-58:37 Langenthal ohne Torhüter Stauffacher zu Gunsten eines sechsten Feldspielers.