Matchbericht

Ohne Durchschlagskraft in die Niederlage

Der SC Langenthal zeigt in einem enorm wichtigen Spiel zu wenig Biss im Spiel nach vorne. Die Durchschlagskraft gegen Frauenfeld fehlt fast komplett, dazu kommt einmal mehr ein Fehlstart nach einer Pause. Letztlich gewinnt der Gast mit einem knappen 2:1.

So richtig daran geglaubt hatte man irgendwie schon nicht mehr, als in der 51. Minute Jamie Schaub durch einen wahrhaftigen Kraftakt noch auf 1:2 verkürzte. Der in Lotzwil aufgewachsene Basel-Spieler erkämpfte sich an der Bande die Scheibe, setzte sich allen Widrigkeiten zum Trotz durch und vors Tor, schoss und erzielte das erste SCL-Tor an diesem Abend. Ein Befreiungsschlag, zweifellos. Bis dahin vermisste der SC Langenthal in vielen Situationen nämlich die Durchschlagskraft, in anderen Situationen waren die Oberaargauer zu wenig gefährlich oder manchmal bei Chancen auch einfach glücklos unterwegs. Oder ohne die nötige Überzeugung, wie beispielsweise Hassan Krayem bei einem Penaltyversuch in der 22. Minute. Frauenfeld war da zwar nicht wirklich viel besser, konnte aber einmal mehr von einem katastrophalen Start der Langenthaler profitieren. Im zweiten Abschnitt schienen die Oberaargauer wie schon öfters einfach nicht bereit für die Wiederaufnahme der Partie. Und als sich dann anderthalb Minuten später die Lücke öffnete, sollte Louis Hungerbühler von Frauenfeld jubeln dürfen.

«Das ist zu wenig»
Das ist bitter – vor allem weil das Spiel immens wichtig ist. Frauenfeld ist ein direkter Gegner, von den hinteren Plätzen erhöht sich zudem langsam aber sicher der Druck. Dass ausgerechnet dann zu wenig von Gelb-Blau kommt, ist ärgerlich. «Das ist zu wenig», muss auch Philip Ahlström enttäuscht feststellen. Dass man erneut – wahrlich nicht zum ersten Mal – schlecht gestartete habe, sei unerklärlich. Und obwohl Frauenfeld gut gespielt habe, sei einfach zu wenig Leistung im Spiel nach vorne erbracht worden. Und dies wäre nötig gewesen, auch weil Frauenfeld nach einem mehr oder weniger schnellen Angriff (33.) 2:0 führte.
Langenthal war dann dank Schaubs Tor immerhin nahe dran an einem Punktgewinn, fehlte doch nur ein einzelnes Tor. Bis zuletzt ging von den SCL-Angriffen zu oft aber zu wenig Gefahr aus, bis zuletzt die Sekunden und Minuten ohne Veränderung verstrichen. Dass man gegen den tabellarisch direkten Kontrahenten keine Zähler gewinnt tut weh – obwohl der Vorsprung auf den vorletzten Platz weiterhin immerhin sechs Punkte beträgt.

Seitenblick – Wetzikon und Bülach punkten
Hinter dem SC Langenthal punkten die beiden Zürcher-Teams: Bülach und Wetzikon unterliegen zwar in ihren Spielen, schaffen es aber in die Verlängerung. Bülach knöpft Thun einen Punkt ab, Wetzikon sogar Martigny, weil sie 17 Sekunden vor Schluss in Überzahl noch ausgleichen.

Text und Bild: Leroy Ryser

Telegramm:
SC Langenthal – EHC Frauenfeld 1:2 (0:0, 0:2, 1:0)
Schoren, Langenthal.. – 1309 Zuschauer. – SR: Jean-Mairet, Sidney/Stassny. – Tore: 22. Hungerbühler (Kauth, Varano) 0:1. 33. Von Allmen (Hungerbühler, Kauth) 0:2. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Langenthal. 3mal 2 Minuten gegen Frauenfeld.
Langenthal: Stauffacher; Ahlström, Perrenoud; K. Krayem, Tassinari; Jaquet, Smith; Schmied; Naber, Balzer, Jobin; Bandiera, Schaub, Schommer; H. Krayem, Girardin, Liechti; Y. Boppart, Meinen, Schmid; A. Boppart.
Frauenfeld: Bamert; L. Wegmann, Y. Wegmann; Hungerbühler, Varano; Holstein, Karrer; Stadler, Tanner; Gerber, Wetli, Tanno; Russo, Von Allmen, Kauth; Bai, Fehr, Schläppi; Lüthi, Laubacher, Vojakov.
Bemerkungen: Langenthal ohne Stöckli, Kläy, Wyniger, Graber (alle verletzt), Maurer und Büttikofer (überzählig). 22. H. Krayem verschiesst Penalty. 58:51-60:00 Langenthal ohne Torhüter Stauffacher zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. 60. Time-Out Langenthal.