- Matchbericht
Trotz gutem Start ohne Aussicht auf Punkte
Der SC Langenthal verliert gegen den EHC Seewen zurecht mit 6:2. Die Innerschweizer überzeugten mit einem intensiven Tempospiel und verursachten phasenweise konstant hohen Druck auf die SCL-Abwehr. Fehler, die vereinzelt daraus entstanden, wurden siegbringend zu Toren genutzt.
22 Sekunden hat es gedauert, bis die Scheibe ein erstes Mal im Tor lag. Fabio Kläy hatte Patrick Bandiera hervorragend freigespielt, sodass der SCL-Stürmer die Scheibe nur noch am bezwungenen Christian Schön vorbeischieben musste. Eigentlich der perfekte Start für die Langenthaler in Seewen, dadurch wurde aber sogleich auch das Gastteam aufgeweckt. Die Lokalmatadoren machten prompt nach diesem Fehlstart Druck, erhöhten das Tempo des Spiels und vermochten den SCL dann rasch einzuschnüren. Noch bevor die Hälfte des Drittels gespielt war, führte Seewen bereits. Ein von Livio Langenegger ermöglichter Alleinlauf wurde durch Silvan Schönmann für den Ausgleich genutzt, der im Oberaargau aufgewachsene Adrian Steiner erhöhte (9.) dann in Überzahl auf 2:1 für Seewen. Die Partie aber blieb spannend und hart umkämpft, vor allem auch weil einer von wenigen SCL-Angriffen abermals ausgenutzt werden konnte. Ein hervorragender Doppelpass von Mike Wyniger und Gian-Luca Balzer brachte den Erfolg, wobei Balzer hinter dem Tor die Scheibe punktgenau für Wyniger auflegte und der SCL-Verteidiger mit einem satten Direktschuss ausglich. Nach 20 Minuten war die Partie also richtig lanciert – und dennoch standen die beiden Mannschaften irgendwie wieder am Anfang.
Mit erfolgreichem Tempohockey
Wie der Anfang war es dann aber nicht mehr. Seewen setzte sein phasenweise fast unwiderstehliches Tempo-Eishockey fort und dominierte manchmal nach Belieben. Der Druck, der daraus entstand, zwang die Langenthaler derweil mehrfach zu Fehlern und führte dazu, dass Offensivzeit nun ein ganz rares Gut für Gelb-Blau wurde. Mehr als verdient ging dann Seewen in diesem Mittelabschnitt auch in Führung und baute diese sogar aus. Nach einem dieser Fehler von Karym Krayem im Aufbau schoss Yannick Capaul (23.) das 3:2, nachdem der SCL einst (33.) die Scheibe nicht aus dem Drittel kriegte und lange mit Verteidigungsarbeit konfrontiert war, folgte das 4:2 von Livio Langenegger. Insbesondere Colin Stauffacher war es zu verdanken, dass Seewen nicht noch deutlich führte, der SCL-Keeper wehrte nämlich mehrfach mit besonders schnellen Reflexen gegnerische Schüsse erfolgreich ab.
Zu Beginn des Drittels schien es dann kurze Zeit, als könnte der SC Langenthal sich letzte Chancen auf ein Herantasten ausarbeiten. Gegen die – nimmt man diese Partie als Beispiel – womöglich schnellste Mannschaft der Liga, war der SCL aber dennoch nie wirklich nahe an möglichen Punkten dran. Statt dem 3:4 folgte eine Strafe für zu viele Spieler auf dem Eis und das 5:2, erzielt von Adrian Steiner. Womöglich weil Langenthals Offensivzeit zu kurz kam verzichtete Robert Othmann dann in den letzten Minuten noch auf Colin Stauffacher – etwas zählbares entstand aber nicht. Yannick Capaul setzte mit seinem erfolgreichen Torschuss aufs leere Tor und dem 6:2 den Schlusspunkt unter diese nach dem ersten Drittel grösstenteils einseitige Partie.
Seitenblick – Lyss mit dominantem Schlussdrittel
Im Duell mit Bülach dreht der SC Lyss das Spiel auf überraschende Art und Weise im Schlussdrittel. In weniger als fünf Minuten schiessen die Seeländer vier Tore und drehen die Partie vom 2:3 zum 6:3.
Text und Bild: Leroy Ryser
Telegramm:
EHC Seewen – SC Langenthal 6:2 (2:2, 2:0, 2:0)
Zingel, Seewen. – 410 Zuschauer. – SR: Rüegg, Dittli/Messerli. – Tore: 1. (0:22) Bandiera (Kläy, H. Krayem) 0:1. 3. Schönmann (L. Langenegger, Reichmuth) 1:1. 9. Steiner (Burkhalter, Schönmann/Ausschluss Bandiera) 2:1. 19. Wyniger (Balzer) 2:2. 23. Capaul 3:2. 33. Livio Langenegger (Bachmann, Fries) 4:2. 47. S. Steiner (Livio Langenegger, Bachmann/Ausschluss wegen zu vielen Spielern auf dem Eis) 5:2. 59. Capaul (Schleiss/aufs leere Tor) 6:2. – Strafen: Keine Strafe gegen Seewen. 3mal 2 Minuten gegen Langenthal.
Seewen:SchönM Stillhardt, R. Büeler; Reichmuth, Gärtner; Bachmann, T. Büeler; Fries, Schönmann, Livio Langenegger; S. Steiner, Burkhalter, Roulet; Maurenbrecher, Capaul, A. Steiner; Schnüringer, Luca Langenegger, Schleiss.
Langenthal: Kurt; Wyniger, T. Maurer; Ahlström, K. Krayem; Smith, Perrenoud; Schmied; Naber, Balzer, Schommer; H. Krayem, Kläy, Bandiera; Von Rohr, Graber, Jobin; Meinen, Büttikofer, Boppart.
Bemerkungen: Langenthal ohne Schmid, Jobin, Stöckli, Girardin (alle verletzt), Meinen, Tassinari und Schaad (alle U20). 3. Graber scheidet verletzt aus. 55:28-58:45 Langenthal ohne Torhüter Stauffacher zu Gunsten eines sechsten Feldspielers.