Hochverdient, aber erneut unnötig knapp

Dem SC Langenthal gelingt in der nächsten Zitterpartie der nächste Sieg. Und erneut ist beim 4:2-Erfolg das Resultat unnötig knapp. Langenthal war gegen Bülach phasenweise überlegen und hätte weit deutlicher gewinnen können, ja eigentlich müssen.

Beim neusten Spiel des SC Langenthal in Bülach rief sich so mancher Zuschauer ziemlich rasch das letzte Spiel in Erinnerung. Bereits gegen Lyss war der SCL im ersten Drittel wesentlich besser, gegen den EHC Bülach war er sogar deutlich überlegen. Was fehlte waren aber die Tore, die den Langenthalern einen ruhigen Abend verschafft hätten. Zwar gingen die Oberaargauer nach einer tollen Passkombination (4.) bei der letztlich Hassan Krayem erfolgreich abschloss in Führung, dieses eine Tor sollte im ersten Abschnitt aber das einzige sein. Dabei war nicht nur ein Pfostenschuss von Finn Naber nahe dran, belohnt zu werden, gleich mehrmals schnürten die Oberaargauer ihren Gegner eindeutig ein und dominierten diesen phasenweise nach Belieben, sodass auch Chancen entstanden. Langenthal war schneller, auch körperlich stärker und hatte so eigentlich alle Vorteile auf der eigenen Seite. Das letzte etwas, die letzten Meter auf dem Weg zum Tor oder einfach nur der richtige Abschluss – das waren Punkte, die dann aber zu oft im Sturmlauf für den Erfolg noch fehlten.

65 Sekunden, zwei Tore
Und tatsächlich war dann der Beginn des zweiten Abschnittes auch nicht besser als gegen Lyss – ja sogar noch schlechter eigentlich. Nach nur 17 Sekunden kassierten die Langenthaler nämlich den Ausgleich durch Nico Andersen. Zwar konnten die Oberaargauer nur 48 Sekunden später wiederum dank einem Sololauf von Hassan Krayem auf 2:1 vorlegen, statt aber deutlich zu führen, gab man nun wie schon Lyss auch Bülach die Chance auf eine Rückkehr ins Spiel. Die Bülacher, die aus beruflichen Gründen ohne ihren besten Spieler Sascha Figi auskommen mussten, schienen zwar grösstenteils harmlos, blieben aber nahe an einem Überraschungserfolg dran. Und der SCL? Traf in gewissen Situationen nicht einmal das quasi leere Tor. So geschehen bei Nicolas Jobin, der nach einem Querpass von Zsombor Kiss die Scheibe direkt vor dem Tor danebenlenkte, ehe dann ein Alleingang auf der gegenüberliegenden Seite sogar beinahe zum Ausgleich führte. Louis Kurt, im Tor der Langenthaler, konnte dies dann immerhin verhindern, sodass die Oberaargauer nicht auch noch ein zweites Mal ihren Rückstand preisgaben.

Innert 21 Sekunden dasselbe Drama
Und im Schlussdrittel? Dasselbe Drama. Innert 21 Sekunden glich Bülach zuerst aus, ehe Luca Schommer nach einem sehenswerten Solo die Führung wiederum herstellte. Und auch danach: dasselbe Nervenspiel. Langenthal war besser, hatte Chancen und scheiterte zu Hauf. Nach rund 30 Minuten hatte Bülach rund 50 Prozent der guten Chancen verwertet, hätte Langenthal gleiches getan, hätte es längst 10:2 gestanden. «Wir waren drei Drittel lang besser. Spielerisch waren wir wirklich eindeutig die bessere Mannschaft», erklärte später Patrick Bandiera ehe er etwas fragend anhängte: «Aber die Chancenverwertung…»
Und da gleicht dann die Partie in Bülach wieder jener in Schoren gegen Lyss: Am Schluss hatte der SCL die Nase doch noch hochverdient vorne. Rund vier Minuten vor Schluss fiel nämlich endlich die Vorentscheidung. Nach einer Druckphase mit mehreren gescheiterten Abschlüssen stand letztlich Fabio Kläy komplett frei und schob die Scheibe am langen Pfosten zum 4:2 ins Tor. «Wirklich nervös wurden wir nicht. Aber es war leider lange unnötig eng», kommentierte Bandiera, dass Langenthal aber spielerisch dominieren konnte sei sehr positiv zu erwähnen. Und zuletzt ist da vor allem das Resultat: Nervenspiel hin oder her – Langenthal gewinnt in Bülach zum zweiten Mal in Folge und macht damit wichtige Punkte klar.

Seitenblick – Wetzikon schockt Thun, verliert aber
Der EHC Wetzikon hat sich gegen Thun wacker geschlagen. Nach dem Führungstor von Dominik Gyger führt der EHCW zeitweise sogar mit 2:1. Mit einem Doppelschlag zum 3:2 innert 36 Sekunden dreht Thun die Partie aber und gewinnt letztlich 5:2.

Text und Bild: Leroy Ryser

Telegramm:
EHC Bülach – SC Langenthal 2:4 (0:1, 1:1, 1:2)
Sportzentrum Hirslen, Bülach. – 229 Zuschauer. – SR: Zbinden, Bucher/Halberstadt. – Tore: 4. H. Krayem (Kläy, Perrenoud) 0:1. 21. (20:17) Andersen (Epprecht) 1:1. 22. H. Krayem (Kläy, K. Krayem) 1:2. 43. Andersen (Ottiger) 2:2. 44. Schommer (Naber, Ahlström) 2:3. 56. Kläy (H. Krayem, Maurer) 2:4. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Bülach. 3mal 2 Minuten gegen Langenthal.
Bülach: Mettler; Krähenbühl, Knak; Flütsch, Pina; Marti, Streule; Epprecht, Ottiger, Andersen; Vedova, Jansa, Zanzi; Berner, Hauri, Spika; Meier, Jüngst.
Langenthal: Kurt; T. Maurer, Wyniger; Smith, Ahlström; H. Krayem, Perrenoud; Schmied; Naber, Balzer, Schommer; K. Krayem, Kläy, Bandiera; Schmid, Kiss, Jobin; Graber, Büttikofer, Boppart.
Bemerkungen: Langenthal ohne Stöckli, Girardin (beide verletzt), Meinen, Schaad und Tassinari (alle U20). 12. Pfostenschuss Naber. 59. Time-Out Bülach. 58:11-60:00 Bülach ohne Torhüter Mettler zu Gunsten eines sechsten Feldspielers.

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