Bittere Niederlage im Abstiegskampf

Langenthal verliert auch gegen den SC Lyss, obwohl der Beginn eigentlich positiv stimmt. Nervosität und Verunsicherung führen aber trotz 1:0-Führung zur Wende, zu schlotternden Knien, zu Fehlern und zur 1:3-Niederlage.

Wer vor dem Spiel noch Haare hatte, der hatte zweifellos ein paar davon während der Partie verloren. In Lyss herrschte auf dem Eis nämlich Abstiegskampf pur. Beide Seiten schienen doch ein wenig nervös, waren oft unsicher und ungenau in den Aktionen und entsprechend entstanden nicht gerade selten Fehler, die dann eben haarsträubend oder gar haargefährdend waren. Dabei hatte man indes durchaus das Gefühl, als sei der SC Langenthal doch ein wenig besser. Oft einen Schritt schneller, etwas konstruktiver und gefährlicher – zumindest im ersten Abschnitt. Zweifellos hatte das auch mit den beiden Baslern Jamie Schaub und Nicolas Warmbrodt zu tun, die trotz den zahlreichen Basel-Spielen in dieser Woche dem SC Langenthal aushalfen. Ex-Langenthaler Kevin Schläpfer, der jetzt in Basel als Sportchef amtet, stärkt dem SCL also immer noch den Rücken. Und das half. 22 Minuten waren schliesslich gespielt, als Warmbrodt von der blauen Linie aus schoss und Zsombor Kiss die Scheibe ablenkte. Langenthals 1:0 hätte die Befreiung in einer «Knorzerei» sein können – war es aber nicht so richtig. Nachdem die Referees erstaunlicherweise einen offensichtlichen hohen Stock gegen Finn Naber übersahen, aber dann kurz darauf eine Strafe gegen Nicolas Smith pfiffen, entstand doch tatsächlich der Ausgleich der bisher offensiv eher harmlosen Lysser. Nach einer kurzen Passstafette glich Florin Gerber (25.) aus und versetzte den Haaren der SCL-Fans den nächsten unliebsamen Angriff.

Strafen entscheiden gegen SCL
Nach zwei Dritteln stand es deshalb noch immer ausgeglichen 1:1 – und entsprechend hoch ging auch der Puls auf den Zuschauerrängen, die für Lysser Verhältnisse mit 474 Zuschauern ungewöhnlich gut gefüllt waren. Umso ärgerlicher war es dann, dass letztlich einmal mehr Strafen die Partie gegen Gelb-Blau entschieden – und da fand SCL-Captain Fabio Kläy nach der Partie ganz deutliche Worte. «In solchen Situationen agieren wir dumm. Ich kann auch nicht sagen, ob alle begriffen haben, in welcher Situation wir uns befinden. Aber ganz ehrlich: Vorhin bin ich in der Kabine ausgerastet. Wir sind absolut selbst schuld.» Man könne da auch nicht dem Schiedsrichter die Schuld geben, egal ob gewisse Fehlentscheide grob gewesen seien oder nicht. «Aber wir waren eigentlich gefühlt die bessere Mannschaft, vor allem zu Beginn, und geben dem Gegner die Möglichkeiten dann auf dem Serviertablett.» Und dieser hat dann nur noch geruhsam zugreifen müssen. 100 Sekunden vor Schluss traf schliesslich Florin Gerber ein zweites Mal in Überzahl, eine Sekunde vor Schluss versetzte er dann auch noch den endgültigen Todesstoss mit einem Schuss aufs leere Tor, sodass Lyss letztlich 3:1 gewinnen konnte.
Darauf angesprochen, wie das Problem zu lösen sei, gab Captain Kläy dann ein letztes Mal deutlich Antwort. «Gegen Bellinzona gewinnen. Jetzt müssen wir es erzwingen, da gibt es kein Wenn und Aber.» Man könne es immer noch drehen, habe alles in der Hand und zweifellos die Fähigkeiten dazu, zeigte sich der Captain weiter überzeugt. Es gebe also keinen Grund, die Nerven zu verlieren, «aber jetzt müssen wir punkten. Sofort.»

Seitenblick – Auch Bülach in Seewen chancenlos
Ähnlich wie zuvor der SC Langenthal geht auch der EHC Bülach gegen Seewen unter. 8:2 steht es letztlich, im ersten Drittel ist die Partie mit einer 3:0-Führung für Seewen entschieden.

Text und Bild: Leroy Ryser

Telegramm:
SC Lyss – SC Langenthal 3:1 (0:0, 1:1, 2:0)
Seelandhalle, Lyss. – 474 Zuschauer. – SR: Jean-Mairet, Stryffeler/Hodel. – Tore: 22. Kiss (Warmbrodt) 0:1. 25. Gerber (Alihodzic, Hofstetter/Ausschluss Smith) 1:1. 59. Gerber (Hofstetter, Suleski/Ausschluss Dixon, Pfosi, Alihodzic) 2:1. 60. (59:59) Gerber (Aufs leere Tor) 3:1. – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Lyss. 7mal 2 Minuten gegen Langenthal.
Lyss: Wyss; Sigg, Cantin; Suleski, Kunz; M. Maurer, Graf; Abreu, Girardin, Gerber; Struchen, Hofstetter, Alihodzic; Privet, Minder, Burgener; Marbot.
Langenthal: Stauffacher; Müller, Kühni; T. Maurer, Warmbrodt; Montanari, Pfosi; Smith; Jobin, Kläy, Balzer; Naber, Kiss, Schaub; Bütikofer, Kellenberger, Boppart; T. Odermatt, Graber, Dixon.
Bemerkungen: Langenthal ohne Wyniger, Schmied, Sahli (alle verletzt), Brägger, Rotke, Stöckli, N. Odermatt und M. Odermatt (alle überzählig). 10. Pfostenschuss Schaub. 32. Pfostenschuss Girardin. 45. Time-Out Langenthal. 59:04-59:59 Langenthal ohne Torhüter Stauffacher zu Gusnten eines sechsten Feldspielers.

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