- Matchbericht
Dank doppeltem Jobin zwei Punkte gewonnen
Im kapitalen Spiel gegen den EHC Bülach hätte der SC Langenthal vor allem am Schluss der Partie mehrmals die Chance gehabt, drei Punkte zu gewinnen. Letztlich endet die Partie im Penaltyschiessen, wo Nicolas Jobin doppelt trifft und den 3:2-Sieg sichert.
Langenthal empfängt zu Hause Bülach – die Partie vom Samstag war zweifellos für die Oberaargauer immens wichtig. Nachdem die Bülacher unter der Woche überraschend den EHC Arosa besiegten, hätte mit einer Neiderlage wiederum der Fall unter den Strich gedroht. Und: Bülachs nächster Gegner ist ausserdem Bellinzona, sodass die Bülacher vor der Partie gegen Tabellennachbar Langenthal nach einer kleinen Erfolgsserie greifen wollten. Ausgerechnet für dieses kapitale Spiel fehlte wie zuvor selten Unterstützung aus Basel und wahrscheinlich aufgrund eisiger Temperaturen auch ein paar Zuschauer. Vor nur 819 anwesenden Fans konnte aber immerhin Yves Müller sein Comeback geben, was die negativen Effekte immerhin ein wenig abfedern konnte. Zu Beginn war aber nur Bülach im Angriff und hätte dabei sogar die Möglichkeit gehabt, mit mehreren Toren vorzulegen.
Je länger die Partie dauerte, desto mehr schien sie derweil verhext und dies obwohl der SCL mehr Spielanteile erwarb. Langenthal war insbesondere im Weg nach vorne oft zu harmlos, konnte zu selten in den gegnerischen Gefahrenbereich vordringen, womit auch Chancen lange zu selten waren. Bülach war auch nicht besser, profitierte aber im Verlaufe der Partie von zwei Schiedsrichter-Fehlentscheiden. Beim Anspiel in der 13. Minute berührte die Scheibe nicht zuerst den Boden, zudem war der erste Kontakt nachdem die Scheibe das Eis berührt hatte, mit dem Fuss eines Langenthalers sodass die Referees aus zwei Gründen hätten unterbrechen müssen. 8 Spieler warteten denn auch auf den Pfiff, Laurent Kälin aber schoss und jubelte. Und als dann Lucas Smith auch noch für eine kaum strafwürdige Aktion (35.) als zweiter Langenthaler des Abends auf die Strafbank musste, just nachdem der Schiedsrichter eigentlich eine zurecht lockere, gute Linienführung bewies, nutzte Bülach nachdem zu kleinlichen Pfiff das Powerplay zum 2:1. Zwar konnte Langenthal zwischenzeitlich durch Gian Luca Balzer am Ende einer Überzahl (22.) ausgleichen, gegen das oft im Angriffsspiel ungenaue Bülach konnte der SCL aber zu wenig Druck entfachen oder den Gegner zu wenig deutlich einschnüren, weshalb trotz Vorteilen bei den Spielanteilen auch selten Präsenz direkt vor dem gegnerischen Tor entstand. Für Nicolas Jobin war derweil klar: «Gegen einen Tabellennachbar will und muss man unbedingt gewinnen.» Das habe man bemerkt und habe zu diesem eher verkrampften Auftritt geführt.
Kellenberger mit Ausgleich
Ein Drittel vor Schluss dieser kapitalen Partie lag Langenthal damit in Rückstand – konnte sicher aber weiterer Widrigkeiten zum Trotz erfolgreich wehren. Während Bülach kaum mehr konstruktiv agierte machte Langenthal wesentlich mehr fürs Spiel und kreierte dann auch immer wieder Chancen. Hochverdient entstand deshalb in der 51. Minute das 2:2. Nathan Kellenberger konnte nach einem Schuss von Alain Boppart einen Abpraller verwerten und entfachte neue Hoffnung auf den Sieg. Obwohl Langenthal längst besser und dem Sieg damit näher war, gelang es Bülach, sich in die Verlängerung zu retten und einen Punkt mitzunehmen.
Auch in der Verlängerung war der SCL dem Sieg wesentlich näher, hätte gewinnen können, ja gar müssen. Aber auch hier rettete sich Bülach einen Schritt weiter und somit ins Penaltyschiessen. Dort brach dann aber der Damm zu Gunsten der Langenthaler. Fast schon gewohntermassen traf dort Yves Müller, weil dies aber nicht reichte sollte ein Zusatzschuss die Entscheidung bringen. Nciolas Jobin, der schon unter den ersten fünf Schützen zu den Torschützen gehörte, lief ein zweites Mal an und traf auch ein zweites Mal. «Einfach ist das Penaltyschiessen deswegen aber nicht», lachte der Stürmer später, dass «der doppelte Jobin» aber zum Sieg verholfen habe freue umso mehr. «Auch wenn es nicht drei Punkte sind – zuletzt tun auch zwei gut.» Langenthal hält den EHCB damit schliesslich auf Abstand.
Seitenblick – Huttwil strauchelt
Nach einer langanhaltenden Erfolgsserie muss Huttwil gegen Seewen erstmals wieder eine Neiderlage einstecken. Beim 3:1 trifft unter anderem Ex-Huttwiler Adrian Steiner. Huttwil bleibt aber vorerst auf dem ersten Rang.
Text und Bild: Leroy Ryser
Telegramm:
SC Langenthal – EHC Bülach 3:2 (0:1, 1:1, 1:0, 0:0, 1:0) n.P.
Schoren, Langenthal. – 819 Zuschauer. – SR: Dreyfus, Conrad/Stryffeler. – Tore: 13. Kälin (Ottiger/Ausschluss N. Odermatt) 0:1. 22. Balzer (Kläy, Kellenberger) 1:1. 35. Andersen (Walder, Epprecht/Ausschluss Smith) 1:2. 51. Kellenberger (Boppart, Kiss) 2:2. – Penaltyschiessen: Langenthal beginnt. Jobin, trifft, 1:0. Epprecht, Kurt hält. Müller, trifft, 2:0. Arnicans, Kurt hält. Balzer, Brun hält. Figi, trifft, 2:1. Boppart, Brun hält. Ottiger, Kurt hält. Kläy, verschiesst. Andersen, trifft, 2:2. Bülach beginnt. Figi, Kurt hält. Jobin, trifft, 3:2. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Langenthal. 3mal 2 Minuten gegen Bülach.
Langenthal: Kurt; Müller, Schmied; Montanari, Smith; Maurer, Stoeckli; Rotke, Pfosi; Jobin, Kläy, Balzer; Bütikofer, Kiss, Kellenberger; T. Odermatt, N. Odermatt, Boppart; Sahli, Graber, Dixon.
Bülach: Brun; Kägi, Kübler; Kälin, Meier; Hintermann, Jüngst; Andersen, Ottiger, Walder; Zanzi, Figi, Veova; Valenza, Jansa, Arnicans; Epprecht, Berner.
Bemerkungen: Langenthal ohne Wyniger, Rotke, Naber (alle verletzt), Stauffacher (krank), Brägger, Kühni und M. Odermatt (beide überzählig). 56. Time-Out Langenthal.