Matchbericht

Gegen den Leader den ersten Heimsieg

Endlich ist auch der erste Heimsieg Tatsache: Mit einem entfesselten Auftritt schafft es der SC Langenthal den EHC Chur mit 3:2 nach Penalty<schiessen zu bezwingen. Damit ist klar: das ehemalige Schlusslicht, schlägt den Leader.

Und dann steht es endlich 1:1. 49 Minuten hat es gedauert, bis der SC Langenthal einen ersten Teil des Lohnes für eine hervorragende Leistung einstreichen konnte. Gegen den Leader kämpfte sich das Schlusslicht nämlich hartnäckig in die Partie rein, liess dem Favoriten kaum einen Meter gewähren und konnte dadurch auch mehrmals gute Chancen kreieren. Wie schon so oft sah es aber danach aus, als würden die Oberaargauer gut spielen, den Lohn für die harte Arbeit aber unterwegs liegen lassen. Als dann Fabio Kläy bei einem Scheibengewinn in der Offensivzone gefoult wurde, die Scheibe aber gerade noch so an Gian-Luca Balzer weiterleiten konnte und dieser dann vor dem leeren Tor ausglich, da waren die Punkte greifbar nahe.

SCL mit entfesseltem Auftritt
Bis dahin war es das beste MyHockey-League-Spiel, das man in dieser Saison im Schoren gesehen hatte. Die Stimmung war mit fast 1400 Zuschauern hervorragend, das Tempo zumeist hoch, die Energie vor allem beim SCL greifbar. Chur hatte zahlreiche Chancen, stiess aber immer wieder auf einen hervorragenden SCL-Schlussmann Louis Kurt. Dieser hielt seinen Kasten bis auf die 23. Minute sehr gut sauber, dort sei aber auch dem EHC Chur ein Lob gegönnt: Der schnelle Angriff mit einem cleveren Querpass von Lars Frei vors Tor wurde von Maurin Tosio zum 1:0 abgeschlossen.
Eine Minute nach dem 1:1 wurde es für Gelb-Blau auf erstaunliche Weise sogar noch besser. Zuerst mussten die Oberaargauer noch eine Zweiminutenstrafe verkraften, gleich bei der ersten Scheibeneroberung ging es aber wahrlich rund. Nicolas Jobin und Zsombor Kiss enteilten nämlich den Gegnern, ehe Kiss nach einem Jobin-Pass zur Mitte per Direktschuss auf 2:1 für Gelb-Blau stellte. «Das hat auch mir selbst gut getan», sollte der Shorthander-Schütze später wahrlich begeistert im Interview sagen.
War es möglich, dass der Letztplatzierte nach sechs Niederlagen in Folge dem Leader ein Bein stellen sollte? Chur glich die Partie zuerst nämlich noch einmal aus. Ex-Langenthaler Daniel Carbis, der später im Interview zugeben musste, von der Gangart der Langenthaler überrascht worden zu sein, glich nach einem Gewühl vor Kurt in der 57. Minute die Partie noch einmal aus, weshalb diese in der Verlängerung und noch später sogar im Penaltyschiessen gipfelte. Dort genügte aber letztlich ein Slapshot: Yves Müller lief als Verteidiger an, zog auf und hämmerte die Scheibe gnadenlos in die Maschen – und dies als einziger im Penaltyschiessen. «Das sind die besten Fans. Wegen ihnen wollen und werden wir besser spielen. Mit ihnen den Sieg zu feiern, war genial», gab Zsombor Kiss das Lob an die Fans weiter. Wahrlich gehört dieses aber der kompletten SCL-Equipe, die mit einem überragend kämpferischen Auftritt dem Leader ein Bein stellte, zwei wichtige Punkte gewann und damit den 10. Rang eroberte.

Seitenblick – Last-Minute-Sieg für Frauenfeld
Zwischen Lyss und Frauenfeld entschied sich die Partie erst neun Sekunden vor Schluss. Nico Engeler traf nämlich in diesem Moment auf Pass von Ex-Langenthaler Pascal Gemperli zum 3:2. Gemperli schoss ausserdem das zwischenzeitliche 1:1 im ersten Abschnitt.

Text und Bild: Leroy Ryser

Telegramm:
SC Langenthal – EHC Chur 3:2 (0:0, 0:1, 2:1, 0:0, 1:0) n.P.
Schoren, Langenthal. – 1390 Zuschauer. – SR: Bangerter, Hodel/Gubser. – Tore: 23. Tosio (Frei) 0:1. 49. Balzer (Kläy) 1:1. 50. Kiss (Jobin, Bachofner/Ausschluss Montanari!) 2:1. 57. Carbis (Burkhalter) 2:2. – Penaltyschiessen: Langenthal beginnt. Naber, Riesen hält. Lüthi, Kurt hält, Jobin, Riesen hält. Fischer, Kurt hält. Müller, trifft, 3:2. Wyss, Kurt hält. Kläy, Riesen hält. Ramsauer, daneben. Balzer, Riesen hält. Carbis, daneben. – Strafen: Xmal 2 Minuten gegen Langenthal. Xmal 2 Minuten gegen Chur.
Langenthal: Kurt; Müller, Bachofner; Maurer, Pfosi; Montanari, Schmied; Stoeckli; Naber, Kläy, Balzer; Jobin, Kiss, M. Odermatt; N. Odermatt, Kellenberger, Boppart; N. T. Odermatt, Graber, Dixon; Sahli.
Chur: Riesen; Pozzorini, Lüthi; Rubin, Kieni; Rubanik, Fischer; Halberstadt, Burkhalter, M. Frehner; Carbis, Dähler, Berri; Tosio, Demuth, Frei; Wyss, Ramsauer, T. Frehner.
Bemerkungen: Langenthal ohne Bütikofer, Wyniger, Rotke (alle verletzt), Brägger (überzählig). 49. Time-Out Chur. 62. Pfostenschuss Rubanik.