- SCL Stammtisch
Am Stammtisch mit Sébastien Kohler
In der Rubrik "Stammtisch" geben SCL Protagonisten alle zwei Wochen über aktuelle Themen rund um den SCL Auskunft. Heute mit Goalie Coach Sébastien Kohler
Seit 2020 bist du als Goalie Coach beim SC Langenthal engagiert und für die 1. Mannschaft wie den Nachwuchs zuständig. Wie sieht die Arbeit als Goalie Coach beim SCL aus?
Meine Arbeit unterscheidet sich zwischen den Goalies der 1. Mannschaft und den Jugendlichen. Die Goalies der ersten Mannschaft muss man sehr nahe betreuen, ihnen bei der Technik und beim Spielmanagement helfen. Ich bin auch bei den Spielen dabei. Den Nachwuchs Goalies muss man die Grundlagen und die verschiedenen Techniken und Taktiken eines Goalies beibringen. Dies mache ich für die Goalies der U9 bis U20.
Der SCL konnte in der Vergangenheit immer auf gute Goalies zählen, wie bewertest du die aktuelle Goaliesituation in der 1. Mannschaft als auch im Nachwuchs?
Es stimmt, dass der SCL schon immer eine Goalietkultur hatte. Denn der Verein weiss, wie wichtig der Goalie für die Mannschafte ist. Wir haben in der 1. Mannschaft zwei gute, junge Goalies, die hart arbeiten. Im Nachwuchs haben wir viele Goalies. Alle sind fleissig und wollen das Goaliehandwerk erlernen. Es macht wirklich Freude, mit diesen jungen Menschen zu arbeiten und sie weiterzuentwickeln.
Was zeichnet im heutigen Eishockey einen guten Goalie aus? Welche Tools muss er mitbringen?
Der Goalie ist ein Vollsportler geworden, er muss schnell und kraftvoll in den Beinen sein, ausserdem ein ausgezeichneter Skater sein. Für mich ist das Wichtigste, dass er viel an seinen Augen arbeitet, um Schusssituationen und Spielabläufe lesen zu können. Und natürlich muss er auch mental stark sein.
Als Goalie darfst du in einem Spiel fast keine Fehler begehen, sonst endet es meistens in einem Gegentor. Mit diesem Druck umzugehen ist sicher nicht einfach. Kann man lernen damit umzugehen oder muss man der Typ dafür sein?
Es stimmt, wenn der Goalie einen Fehler macht, endet das meist mit einem Tor. Aus diesem Grund erlernen wir frühzeitig die Grundlagen unserer Goalies, um uns mit der Technik vertraut zu machen und darauf aufzubauen. Der Goalie denkt nicht daran, während eines Spiels kein Tor zu bekommen, er macht seinen Job. Tore zu erhalten gehört zum Leben eines Golie.
Wie ist deine Meinung dazu, dass aktuell in der NL 5 ausländische Goalies im Einsatz sind?
Für mich ist das ein grosser Fehler. Wir müssen junge Schweizer Goalies entwickeln, die dann in der Nationalmannschaft übernehmen können. Meiner Meinung nach sollten Vereine mehr Vertrauen in junge Leute haben. Ein gutes Beispiel ist Lausanne, das drei junge Goalie hat und mit denen Cristobal Huet einen unglaublichen Job macht.