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Alles für den Traum gegeben
Frantisek Rehak hat sich in diesem Sommer gegen ein Engagement beim HC Thurgau entschieden und ist zum SC Langenthal gewechselt. Das hat einen speziellen Grund: «Der Konkurrenzkampf beim SCL ist grösser.»
Frantisek Rehak hat eine interessante Junioren-Karriere absolviert. In Kolin hat er mit dem Eishockeyspielen begonnen, schon mit neun ist er nach Prag gezogen um bei Slavia den nächsten Schritt zu tätigen. Dann, mit 14, rief der HC Davos zum Try-Out. Rehak kam, überzeugte und blieb. Bald wechselte er nach Kloten, wo er ein NLA-Spiel absolvierte, kurz vor den Playouts, und später auch einzelne Male in der Swiss League eingesetzt wurde. So richtig gestartet hatte seine Aktiv-Karriere aber in Thurgau und Rapperswil, wo er die letzten zwei Saisons spielte. Anstatt aber dort zu bleiben – Rapperswil wollte, dass er in Thurgau unterschreibt, um später dann die B-Lizenz von ihm zu lösen – entschied er sich nach Langenthal zu wechseln. Der Grund war indes ganz einfach, wenn auch überraschend: «In Langenthal ist der Konkurrenzkampf grösser. So kann ich mich besser an stärkeren Spielern messen und mich besser entwickeln.» In einem schwächeren Team hätte er seinen Stammplatz vielleicht sogar auf sicher gehabt, das aber wollte er nicht. Denn: Ein Traum hat der 21-Jährige noch nicht begraben: «Einmal in der NHL spielen, egal ob in Amerika oder Kanada, das ist mein Ziel.» Dafür will er in Langenthal nun reifen und sich durchsetzen. Und wenn sein Plan aufgeht, dann peilt er schon in der nächsten Saison einen Stammplatz in einem National-League-Kader an, sagt er selbst.
Viel gelernt, auf und neben dem Eis
Dass er sein Zuhause schon früh verliess, sei indes kein Problem gewesen. «Die Eltern haben es immer mir überlassen. Sie und auch meine Schwester wissen, dass ich Eishockey liebe und alles für meinen Traum tun möchte. Zurück zu kommen war immer möglich, aber das wollte ich nicht – und sie haben es mir ermöglicht», so der gebürtige Tscheche mit Schweizerlizenz. In der Schweiz habe es ihm immer gefallen, gelernt habe er viel, nicht nur im Eishockey. «Ich kann jetzt Deutsch und besser Englisch. Und in Davos habe ich oft auch Ski gefahren.» Zwar habe er an Abenden schon zwischendurch seine Familie vermisst, heute gebe es aber Facetime und da die Distanz nur rund sechs Autofahrstunden betrage, würden seine Eltern auch oft herkommen, um seine Spiele zu sehen. Den Entscheid heirherzuziehen habe er daher nie bereut.
Rehak spielte letzte Saison noch gegen Langenthal in den Playoffs, und sah dort einmal mehr, dass die Oberaargauer ein stark zu bezwingender Gegner sind. «Sie haben in den letzten fünf Jahren zwei Titel gewonnen. Und zudem spielen hier Spieler, von denen ich viel lernen kann. Seien es die Ausländer oder auch Marc Kämpf und Dario Kummer», sagt Frantisek Rehak. Dass der Entscheid richtig war, habe sich derweil schon in den ersten Tagen gezeigt, findet Rehak. «Die Trainings sind wirklich toll. Es ist noch nie langweilig geworden, die Qualität ist sehr hoch und wir spielen immer mit einem hohen Tempo. Das mag ich.» Und das will er schon bald auch in der Meisterschaft unter Beweis stellen.
Text: Leroy Ryser
Video: SC Langenthal