Den nächsten Schritt im Ausland tun


Mit Tyler Higgins hat der SC Langenthal einen Franko-Kanadier mit Wasserverdrängung und Potenzial auf dem Transferwühltisch gefunden. Der Weg, der den 22-Jährigen zum SCL geführt hat, dürfte besonders in Langenthal zum Schmunzeln anregen.


195 Zentimeter und über 100 Kilogramm schwer – das sind die Gardemasse von Tyler Higgins. Da ist es wenig überraschend, dass der Kanadier, das ur-typische kanadische Spiel liebt und zelebriert. «Ich bin einer, der das physische, kräftige Spiel gerne hat. Ich bin gross, habe einen guten Schuss und will ein solider Verteidiger sein», erklärt der 22-Jährige. Auch Kevin Schläpfer hat vor der Saison angekündigt, dass man beim SCL an Gewicht und Masse zulegen wolle – und mit Higgins passierte genau dies. Der junge Verteidiger dürfte aber nicht nur wegen seiner Masse auffallen, sondern auch wegen seiner Professionalität. Neben dem Eis studiert er zurzeit, um ein international gültiges Zertifikat in Personal-Training zu erlangen. Aber nicht etwa, weil er dereinst in einem Fitness-Zentrum arbeiten will, sondern weil er sich fortbilden will. «Der Körper ist mein Instrument. Der muss gut geölt sein», sagt er scherzhaft. Seinen Körper zu kennen, wissen, wie man ihn richtig einsetze, sei ihm als professioneller Spieler wichtig. Dass derzeit sein Alltag lediglich aus Eishockey, Off-Ice-Training und dem Lernen besteht, passt ebenfalls ins Bild.

Dem EHC Olten weggeschnappt
Dass Tyler Higgins beim SC Langenthal gelandet ist, hat einerseits mit Planung, andererseits aber auch mit ein bisschen mit Glück zu tun. Higgins ist nämlich erst seit Weihnachten 2019 im Besitz des Schweizer Passes. «Im Oktober habe ich mir überlegt, wie ich meine Karriere weiter vorantreiben will. Ich war in einer Komfortzone und hatte das Gefühl, dass ich etwas verändern muss, um weiter zu kommen.» Die Türen geöffnet hat ihm dann quasi seine Grossmutter. «Sie ist aus St. Gallen und immigrierte nach Kanada.» Wegen ihr konnte er den Schweizer Pass beantragen und seiner Karriere einen neuen Kick verleihen. «Ich wusste, dass die Schweiz ein guter Ort wäre, um in meiner Karriere weiterzukommen. Deshalb habe ich über meinen Agenten nach Optionen gesucht», erinnert sich der aus Montreal stammende Kanadier. Kurz vor seinem Geburtstag am 2. August ist Higgins schliesslich in der Schweiz gelandet und hat ein Try-Out beim EHC Olten besucht. «Sie aber hatten nicht die Möglichkeiten, mich unter Vertrag zu nehmen. Deshalb kam der SC Langenthal ins Spiel», sagt Higgins. Er wisse durchaus von der Rivalität der beiden Vereine, schmunzelt Higgins auf Anfrage, man könnte also sagen, dass der SCL seinem Derbygegner ein Schnippchen geschlagen und das Talent selbst unter Vertrag genommen hat.

Nur Englisch und Französisch
Für Higgins ist es nun die erste Anstellung in Übersee, dass er aber bereits seit er 15 Jahre alt war, nicht mehr bei den Eltern wohnt, hat ihm den Start in der Schweiz auch ein wenig erleichtert. «Hier in der Schweiz ist sehr vieles ganz anders als zu Hause. Es ist aber nicht ein «schlechtes» anders, ganz im Gegenteil», erklärt der Verteidiger. Als einzige kleine Barriere empfinde er derzeit noch die Sprache, weil er lediglich Französisch und Englisch spricht, allgemein geniesse er es aber sehr hier zu sein. «In St. Gallen war ich bisher noch nicht», sagt Higgins, auf die Spuren seiner Grossmutter mütterlicherseits kann er sich aber noch lange begeben. Immerhin hat er beim SCL einen Zweijahresvertrag unterschrieben.

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